Béatrice Wertli spricht zum Plenum

Viele Informationen und wertvoller Austausch

  • 29. April 2022

  • Alexandra Herzog

  • Alexandra Herzog

An der Frühlings-Verbandsleiterkonferenz des Schweizerischen Turnverbandes (STV) von Freitag/Samstag, 29./30. April 2022 im Campus Sursee lag der Fokus auf der Neuorganisation des STV sowie weiteren zukunftsgerichteten Projekten.

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Rund 90 administrative und technische Präsidentinnen und Präsidenten der Kantonal- und Regionalturnverbände trafen sich Ende April 2022 zur Frühlings-Verbandsleiterkonferenz (F-VLK). Neben den üblichen Geschäften informierte die STV-Führungsequipe über diverse laufende oder geplante Projekte. «Wir haben die Krise genutzt, um die Verbandsstrukturen genauestens zu überprüfen», so STV-Zentralpräsident Fabio Corti in seiner Ansprache an die rund 90 Kaderleute der Kantonal- und Regionalturnverbände.

Angepasste Verbandsstrukturen

Um den Wandlungs-Prozess aufzugleisen, hatten sich Zentralvorstand und Geschäftsleitung zuerst Fragen wie «Wohin wollen wir mit dem Verband? Welche Aufträge gilt es zu erfüllen?» gestellt. Daraus wurden vier Zielstellungen definiert: Sport als Kerngeschäft stärken; Wandel gegen aussen sicht- und spürbar machen; Lücke zwischen Breitensport und Spitzensport schliessen; Synergien nutzen – Synergien schaffen.

Um diese anzugehen, war es zuerst nötig, die Organisationsstruktur, vor allem im Bereich Sport, anzupassen. «Als Basis für die Neuorganisation diente das FTEM-Modell von Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport (BASPO)», so Jérôme Hübscher, Leiter Sportförderung beim STV. Was das FTEM-Modell genau ist, zeigte Dominik Pürro, Leiter Verbandsupport Swiss Olympic, erklärte dem Plenum das FTEM-Modell (s. unten).

Das FTEM-Modell

Die Abkürzung FTEM steht für die vier Schlüsselbereiche «F» wie «Foundation» (Fundament, Grundlagen, Basis), «T» wie «Talent», «E» wie «Elite» und «M» wie «Mastery» (Weltklasse) und bildet damit den Idealverlauf einer sportlichen Karriere bis hin zur Weltspitze ab. Die Schlüsselbereiche wiederum sind in insgesamt zehn unterschiedliche Phasen aufgeteilt, an denen sich die Verantwortlichen orientieren können.

Dank des Rahmenkonzepts FTEM Schweiz soll die sportliche Entwicklung von Athleten nachvollziehbar, steuerbar und optimiert werden – im Breiten- sowie im Leistungssport. Das Konzept hilft ausserdem dabei, Potenziale zu erkennen und Schwächen aufzuarbeiten. Dank FTEM Schweiz sollen folgende drei Hauptziele erreicht werden:

1. Koordination und Systematik der Sportförderung verbessern
2. Niveau im Leistungssport steigern
3. Menschen lebenslang im Sport halten

«Das Ziel ist, dass FTEM die einheitliche Sprache der Sportschweiz wird», so Pürro. Der Schweizerische Turnverband gehöre zu den vier Prozent, die noch nicht oder erst angefangen haben, nach FTEM zu arbeiten.

Der Sport steht im Zentrum und ist neu in die Abteilungen «Sportförderung» und «Olympische Mission» aufgeteilt. Erstere ist dafür zuständig, allen STV-Sportarten die nötigen Rahmenbedingungen (Fundament) zu schaffen, damit diese in der Schweiz ermöglicht werden können. Zweitere sorgt dafür, dass Athletinnen und Athleten für die Wettkämpfe auf internationaler Ebene gefördert und entwickelt werden (Talent, Elite, Mastery).
Die anderen Abteilungen im STV sind Dienstleister des Sports (mehr dazu in der «Konferenz Sport»).

Grobkonzept Sportartenförderung «Modell Big Five»

Jérôme Hübscher präsentierte der Versammlung ein erstes Grobkonzept, wie denn die Sportartenförderung im STV zukünftig aussehen soll. Die STV-Sportarten werden in vier Kategorien aufgeteilt:

  1. Olympische Sportart
  2. Internationale Sportart
  3. Nationale Sportart
  4. Regionale Sportart

Diese wiederum werden in fünf Stufen gegliedert. «Es spielt keine Rolle, ob eine Sportart international oder national geführt wird. Für jede Sportart in der Kategorie 1 bis 3 erstellt der STV ein Sportförderkonzept», betonte Hübscher. Die Einstufung erfolgt über ein Punktesystem, welche anhand verschiedener Kriterien vergeben werden. Die Entwicklung dieses Modell wird über mehrere Jahre dauern. Die Einführung ist auf den Sommer 2024 vorgesehen.

Eine einzige Plattform für alle

Um Prozesse zu optimieren, Synergien zu nutzen und die Zusammenarbeit mit den Mitgliederverbänden und -vereinen zu stärken, wurde der Aufbau einer digitalen Mitgliederplattform «MySTV-FSG» in Angriff genommen. Damit sollen digitale Dienstleistungen auf einer Plattform und mit einem einzigen Login vereint werden. Ein wichtiges Anliegen dabei: Mitgliederverbände sollen die Plattform mitnutzen können, insbesondere zukünftige Funktionen wie zum Beispiel die Kursverwaltung, das E-Learning.

Das Projekt ist sehr umfassend, weshalb der Aufbau in mehreren Phasen erfolgt. Ein erster Schritt im Rahmen von «MySTV-FSG» – voraussichtlich bis 2023 – wird die Umstellung der bisher physischen Mitgliederkarte auf eine in digitaler Form sein.

Die Verbände werden im Entwicklungsprozess von Anfang an miteingebunden.

Trotz Verlust noch gut aufgestellt

Die Jahresrechnung 2021 mit einem Defizit von 337'000 Schweizer Franken (leicht höher als budgetiert) bei einem Gesamtumsatz von rund 16,8 Millionen Franken wurde einstimmig verabschiedet. «Covid hinterliess auch in der Jahresrechnung 2021 deutliche Spuren. Nur dank der Finanzhilfen des Bundes konnte das Budgetziel erreicht werden», erklärte Felix Mangold, Finanzverantwortlicher im STV-Zentralvorstand. Trotz des Verlustes sei der STV mit dem freien Kapital von rund 7 Millionen finanziell noch gut aufgestellt, liess Mangold verlauten.

Noch viele weitere interessante Themen standen auf dem Tagungsprogramm der Frühlings-VLK 2022, unter anderem die Anpassung im Strategieprozess, die Einführung eines Steuerungs- und Monitoringsystems, die Umsetzung des Ethik-Statuts, Neuerungen im Ausbildungssektor, Vereinsentwicklung, Lehrgang «Club Management» und die Sportart Parkour.

Weitere VLK-Infos

Einführung Steuerungs- und Monitoringsystem

Die Steuerung- und Kontrollmechanismen des Verbandes müssen verbessert werden. So eine wichtige Erkenntnis, die aus den verschiedenen Untersuchungsberichten gezogen wurde. Aus diesem Grund wollen der Zentralvorstand und die Geschäftsleitung ein Steuerungs- und Monitoringsystem einführen. Dieses soll den Steuerungs- und Strategieprozess unterstützen und fördern.
Der STV soll zu einer resilienten Organisation werden.
Folgende Punkte will man mit dem System erreichen:

Aktive Risikosteuerung

Erhöhte Transparenz
Geringere Krisenwahrscheinlichkeit
Zielorientiertes Management
Mehr Planungssicherheit
Zielgerichtete Massnahmen
Rationaler Umgang mit Chancen und Gefahren
Operative Excellence

Grossveranstaltungen

European Gym for Life Challenge und Eurogym: 7. – 15. Juli 2022 in Neuenburg

Swiss Cup Zürich: 27. November 2022, Hallenstadion Zürich

Gymotion: 7. Januar 2023

Welt-Gymnaestrada: 30. Juli – 5. August 2023 in Amsterdam ➡Premiere Schweizer Abend: 1. Juli 2023 in Rapperswil-Jona

Neue Personen in Verbands- und TK-Präsidien

Präsidien
Silvia Beck, Turnverband Basellandschaft (BLTV)
Raymond Ducry, Genfer Turnverband (AGG)
Gian-Marco Fedrizzi, Kantonal-Schwyzerturnverband (KSTV)
Karin König-Ess, Thurgauer Turnverband (TGTV)
Jann Lanker, Schweizerischer Akademischer Turnverband (SAT)
TK-Präsidien
Simon Hasler, Baselbieter Turnverband (BLTV)
Pascal Schori, Solothurner Turnverband (SOTV)
Melanie Nägeli, Thurgauer Turnverband (TGTV)
Prisca Bognuda, Tessiner Turnverband (ACTG)

Die neue Sportart Parkour

  • Die «Swiss Parkour Series» warten 2022 mit drei Anlässen auf.
  • Beim STV können Hindernisse («Obstacles») für Parkour gemietet werden.
  • Diverse Ausbildungskurse werden ab dieses Jahr angeboten.

Jahresbericht 2021

Der statutarische STV-Jahresbericht kommt neu in digitaler Form daher.
Ab diesem Jahr gibt es keinen separaten Geschäftsbericht mehr.

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