Im Rahmen des eingeleiteten Kulturwandels stehen die Themen Prävention und Ausbildung beim STV an oberster Stelle. Durch gezielte Massnahmen in diesen Bereichen strebt der STV eine umfassende Sensibilisierung an. Die verschiedenen Massnahmen verdeutlichen das Engagement des STV für Prävention und eine ganzheitliche Ausbildung, um eine ethisch verantwortungsbewusste Sportkultur zu fördern.
Swiss Sport Integrity untersucht als sportartübergreifende und unabhängige Untersuchungsinstanz seit dem 1. Januar 2022 mögliche Ethikverstösse und Missstände im Schweizer Sport. Einheitliche und justiziable Grundlage für die Meldung, Untersuchung und Sanktionierung bildet das Ethik-Statut.
Damit bekennt sich Swiss Olympic und auch der STV zu Professionalität, Integrität und einem gesunden, respektvollen, fairen und nachhaltig erfolgreichen Sport. Das Ethik-Statut basiert auf den olympischen Werten – Höchstleistung, Freundschaft, Respekt – sowie der Ethik-Charta im Schweizer Sport.
Der STV hat sich dem Ethik-Statut mittels Statutenrevision als einer der ersten Sportverbände unterstellt. Seine Mitgliederverbände haben die entsprechenden Bestimmungen in ihren Statuten ebenfalls übernommen. Auch die Vereine wurden dazu angehalten, ihre Statuten zu überarbeiten. So wurden auch Organisationen an der Basis sensibilisiert und es fand eine Auseinandersetzung mit der Thematik statt.
Anlässlich mehrfach durchgeführter kostenloser Webinputs wurden Verbände und Vereine über die nötigen Statutenanpassungen näher informiert. Gleichzeitig wurde auch die Ethik-Charta thematisiert und über die Neuerungen im Zusammenhang mit dem Ethik-Statut bzw. dem Meldesystem bei Swiss Sport Integrity erklärt.
Im Weiteren hat der STV für Verbände und Vereine ein Merkblatt bzgl. Kommunikation bei Verfahren bei Swiss Sport Integrity zur Verfügung gestellt.
Die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung der Ethikkommission STV hat sich mit der Schaffung der unabhängigen Meldestelle Swiss Sport Integrity per Anfang 2022 verlagert. Früher lag der Fokus auf der Prüfung und Untersuchung von Meldungen. Heute übernimmt die Ethikkommission eine zentrale Funktion in der Prävention, unter anderem mittels Beratungen (Roundtables bei Konfliktfällen) und durch Referate innerhalb des Turnsports.
Die Ausbildung von Leiter*innen und Trainer*innen ist ein entscheidender Faktor, um Ethik-Vorfällen vorzubeugen. Der STV legt deshalb grossen Wert darauf, dass das Thema Ethik und Prävention in sämtlichen Ausbildungsgefässen seinen Platz hat. So wird standardmässig seit dem Jahr 2023 in jedem J+S Grundkurs der Turnsportarten mit einem Grundfoliensatz “Ethik und Prävention im STV” sensibilisiert und anschliessend anhand von Fallbeispielen mit den Kursteilnehmer*innen intensiv diskutiert. Auch in den Fortbildungskursen unserer J+S-Experten werden entsprechende Inhalte regelmässig thematisiert.
Der Grundfoliensatz wird im Übrigen im Sinne der Prävention und Sensibilisierung auch in der Kampfrichterausbildung bzw. für Leiterkurse im Erwachsenensport verwendet. Anlässlich der Einführungskurse für ausländische Trainer*innen ins Sportfördersystem Schweiz wurden diverse Fallbeispiele bearbeitet und teilweise externe Fachreferenten eingeladen.
In einem ersten Schritt lag der Fokus vor allem auf der Sensibilisierung und der Wissensvermittlung, insbesondere betreffend Swiss Sport Integrity. Mittelfristig geht es auch darum, Themen wie Kommunikation (z.B. Feedback-Kultur etc.) intensiver zu vermitteln.
Zudem stellt der STV jährlich weiterführende Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote im Zusammenhang mit Ethik und Prävention zusammen.
Das Ziel der durch den STV erarbeiteten «Spirit of Sport» Challenge ist es, auf spielerische Art und Weise die olympischen Werte «Respect, Friendship, Excellence» aus dem Präventionsprogramm «cool and clean» erlebbar zu machen. In diversen Ausbildungsbereichen kann die App jeweils mit STV-spezifischen und zielgruppenangepassten Inhalten eingesetzt werden. Die Spiele eignen sich für einen unterhaltsamen und lehrreichen Einsatz im Training, Ausbildungskurs, Sportunterricht oder im Sportlager, wobei Wissen über die Olympischen Spiele und Werte des Schweizer Sports verbreitet und getestet wird.
Ethik-Vorfälle verlagern sich zunehmend auch in die digitale Welt. Der STV hat diesbezüglich reagiert und unter anderem Richtlinien für Medienschaffende herausgegeben. Zudem soll mit dem Merkblatt Social Media auf Chancen und Risiken aufmerksam gemacht werden.
Die Medien- und Akkreditierungsrichtlinien des STV werden an Events und Wettkämpfen vom STV angewendet und sollen sicherstellen, dass eine Medienakkreditierung nur erhält, wer bezüglich Ethik und Prävention ein entsprechendes Commitment abgibt und sich an die entsprechenden Vorgaben hält. Mit der Unterzeichnung der STV-Medienrichtlinien werden sowohl die Ethik-Charta als auch das Ethik-Statut des Schweizer Sports anerkannt. Die Medienschaffenden unterstellen sich somit dem Ethik- und Doping-Statut von Swiss Olympic. Zum weiteren Schutz der Turner*innen wird festgehalten, dass keine anzüglichen oder anderweitig ethisch heiklen Fotos veröffentlicht und weitergegeben werden dürfen. Im neuen Foto-Manual sind zur Veranschaulichung einige Beispiele von heiklen Posen / Situationen illustriert. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass auch die Bekleidungsvorschriften im Kunstturnen Frauen angepasst wurden. Neu sind bei Wettkämpfen in der Schweiz auch kurze Hosen im Frauenkunstturnen erlaubt.
Das Merkblatt Social Media nimmt auch den Umgang mit Cybermobbing und Stalking auf Social Media auf bzw. verweist auf die weiteren Materialien, welche auch von Swiss Olympic zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Informationen zu Medien können unter folgendem Link eingesehen werden:
Themenspezifische Webinputs, beispielsweise zu Statutenrevision, Implementierung Ethik-Statut, Funktion der Präventionsverantwortlichen oder Datenschutz
interne Schulungen für Mitarbeiter*innen des STV betreffend Sensibilisierungsmassnahmen
Anpassung der Bekleidungsvorschriften im Kunstturnen. Neu sind bei Wettkämpfen in der Schweiz auch kurze Hosen im Frauenkunstturnen erlaubt.
Eintägiger Einführungskurs für ausländische Trainer*innen wird in der Zusammenarbeit mit Swiss Olympic auf drei Tage ausgebaut und mit reichlich ethischen Inhalten versehen
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