Kampfrichterwesen

FIG-Code de pointage

Die aktuellen Versionen des internationalen «Code de pointage» Trampolin kann bei der Fédération Internationale de Gymnastique (FIG) eingesehen werden. Alle vier Jahre, jeweils im Jahr nach den Olympischen Spielen werden diese Wertungsvorschriften angepasst.

Bewertung

Haltung (Execution – E)
Jedes Element in Pflicht, Kür und Final wird von sechs Haltungskampfrichtern (vier falls keine HD-Maschine vorhanden) bewertet. Je die beiden höchsten und tiefsten Noten werden gestrichen und die verbleibenden zwei zusammengezählt. Die maximale Haltungsnote ist 10,0 – dies ist jedoch im Trampolinturnen praktisch unmöglich, da die Bewertung extrem streng ist. Die Abzüge pro Element sind zwischen 0,0 – 0,5 Punkten pro Kampfrichter.
 
Schwierigkeit (Difficulty – D)
Drehungen um die Querachse (Salti) werden mit 0,1 pro 1/4 Salto bewertet. Ein kompletter Einfachsalto erhält 0,5 Punkte, ein kompletter Doppelsalto erhält 1,0 Punkte, ein kompletter Dreifachsalto 1,6 Punkte und ein kompletter Vierfachsalto 2,2 Punkte. Drehungen um die Längsachse (Schrauben) werden mit 0,1 pro halbe Schraube bewertet. Für gebückt und gestreckt ausgeführte Salti wird noch zusätzlich 0,1 Punkte pro Salto hinzugerechnet, da diese Sprünge schwieriger sind. Spitzenathleten turnen eine Übung mit 15,0 bis 19,0 Punkte, was einem Durchschnitt pro Element von mindestens einem Doppelsalto mit einer Doppelschraube entspricht – und dies zehnmal hintereinander.

Time of Flight (ToF – T)
Seit März 2011 zählt im Einzelwettkampf die sogenannte «Time of Flight» als zusätzliches Bewertungskriterium. Hierbei wird die Flugzeit der zehn Sprünge einer Übung jeweils vom Verlassen des Sprungtuches bis zur Wiederberührung gemessen. Hintergrund der Einführung dieser Wertungskategorie ist u. a. die enorme Qualitätsverbesserung der Trampolingeräte, sowie die Verbesserung der athletischen Voraussetzungen der Turnenden, deren Sprunghöhen in der internationalen Spitze zu objektiven Unterscheidungsmerkmalen führen.

Horizontal Displacement (HD – H)
Seit 2017 wird das Wandern (Horizontal Displacement) auf dem Gerät mit einer separaten Note bewertet. Das Trampolin ist in 11 Zonen, welche auf dem Tuch mit roten Linien markiert sind, eingeteilt. Springt man im innersten Rechteck, so gibt es keine Abzüge und man bekommt die Maximalnote 10.0. Springt man in einer anderen Zone so gibt es Abzüge von 0,1 bis 0,3 Punkten pro Sprung. Die Bemessung der Note kann mit einem elektronischen System mit Messplatten unter den Trampolinfüssen berechnet werden. Falls keine Maschine vorhanden ist übernehmen zwei Kampfrichter die Bewertung.

Synchronität (S)
In den Synchronwettkämpfen kommt anstelle der ToF eine Note für die Synchronität hinzu. Die Synchronnote wird ebenfalls mit einem elektronischen Messsystem errechnet. Die Abzüge berechnen sich aus der Zeitdifferenz beim Aufsprung auf dem Tuch. Wird die Differenz höher als 0.5 Sekunden, so gilt die Übung als abgebrochen.

Endnoten
Die Endnoten berechnen sich wie folgt:
Einzel: E (max 20) + H (max 10) + D + T – Penalty
Synchron: E (max 10) + H (max 10) + S (max 20) + D – Penalty

Das Kampfgericht besteht aus:

  • 1 Wettkampfleiter: zuständig für Wettkampfanlagen, Einsatz Kampfrichter, Einhalten  Vorschriften, Bediendung Messmaschine, Gesamter Wettkampfablauf
  • 6 Haltungskampfrichter: Bewerten die Ausführungsnoten jedes Elementes
  • 2 Schwierigkeitskampfrichter: Errechnen der Schwierigkeitsnote, Kontrolle der Pflichtübung

Die schwierigste Arbeit ist jene des Schwierigkeitskampfrichters. Denn in Bruchteilen von Sekunden muss festgestellt werden, wie viele Salto- und Schraubendrehungen bzw. in welcher Form sie geturnt wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass sie aufgrund der Wettkampfkarten sofort feststellen müssen, ob innerhalb einer Übung einzelne Elemente wiederholt wurden. Dies hätte Abzüge zur Folge.

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