«Die goldenen Regeln des Turnsports»

  • 17. November 2022

  • Naomi Kempter

  • FIG

Die «10 goldenen Regeln» des internationalen Turnverbands FIG (kurz für «Fédération Internationale de gymnastique») sind eine länder- und sportartenübergreifende Sensibilisierungskampagne. Die Kampagne widerspiegelt den starken Wunsch innerhalb der Turngemeinschaft, allen ein sicheres und respektvolles Umfeld in unserem Sport zu gewährleisten. Das war in der Vergangenheit bekanntlich leider nicht immer und überall der Fall.

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Das Projekt wurde im Oktober 2021 ins Leben gerufen, ein Jahr nachdem Spitzensportlerinnen und -sportler, Trainerinnen und Trainer, Sportadministratoren, Persönlichkeiten des Sports und mehrere nationale Verbände anlässlich einer FIG-Online-Konferenz ihre Ideen und Lösungsvorschläge zu einer Verbesserung des Trainingsumfelds im Turnen diskutiert und vorgestellt hatten. 

Die Mentalität im Turnen ist auch je nach kulturellem Hintergrund verschieden und aus alten Mustern lässt sich oft nur schwer ausbrechen, nachhaltige Veränderungen brauchen Zeit. Aber erste kleine Schritte in die richtige Richtung sind deshalb umso wichtiger. Der Aufbau einer positiven Kultur im Turnen geht jede und jeden etwas an. Dazu soll die Kampagne der FIG einen Teil beitragen.

Von und für die Turngemeinschaft

«Die 10 goldenen Regeln des Turnens» stammen aus der Feder derjenigen Gruppe, an welche sie sich letztlich auch wieder richten. 

Es handelt sich dabei um zehn Grundprinzipien, die in der Erarbeitung verschiedenste Stufen durchlaufen haben.  

Die FIG begann in der Konzeption mit einem leeren Blatt. Als Orientierung und Ausgangspunkt dienten die vielen Aussagen von Athleten und Athletinnen, die sich in den sozialen Netzwerken zur Thematik äusserten. Sie baute in ihrer Arbeit weiter auf die Ideen auf, die während der FIG-Online-Konferenz im Jahr 2020 vorgebracht wurden. 

In den vergangenen Jahren wurden in mehreren Ländern aufgrund schwerwiegender Vorwürfe, sei es im Zusammenhang mit sexueller oder psychischer Gewalt, Vorfälle untersucht und die Missstände im dahinterstehenden System beleuchtet. Die FIG überprüfte deshalb auch die Empfehlungen aus den entsprechenden unabhängigen Untersuchungsberichten und liess die Erkenntnisse in die Erarbeitung der 10 Grundprinzipien einfliessen. 

Gestützt auf die Rückmeldungen von Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainern sowie weiterer Stakeholder, wurden die ersten Entwürfe überarbeitet. Eine neu ins Leben gerufene Arbeitsgruppe «Schutzmassnahmen» mit 15 Athleten und Athletinnen, die noch aktiv oder auf anderen Ebenen des Sports tätig sind, nahm schliesslich die Feinabstimmung der Ideen und die Ausarbeitung des endgültigen Wortlauts vor.

Ziele

Die FIG verfolgt folgende übergeordneten Ziele: 

  • Sensibilisierung für den Jugendschutz und Kampf gegen Missbrauch jeglicher Art

  • Alle daran erinnern, dass die geistige sowie körperliche Gesundheit in jedem Fall an erster Stelle steht.

  • Aufbauen eines respektvollen, positiven Umfelds im Turnsport 

Die Sensibilisierungskampagne «10 goldenen Regeln des Turnens» ist eine erste Massnahme für die Umsetzung dieser Zielsetzung. 

Eine neue Generation von Athletinnen, Athleten und Trainerinnen und Trainern zeigt einen starken Willen zur Veränderung. Die FIG bekennt sich auch mit diesen «10 Golden Rules» dazu, einen Mentalitäts- und Kulturwandel zu unterstützen. Der internationale Verband wird deshalb auch in Zukunft Initiativen bewerben, die dazu beitragen, veraltete, autoritäre Trainingsmethoden nicht mehr zu tolerieren – so (kurzfristig gesehen) erfolgreich sie in der Vergangenheit auch gewesen sein mögen. 

Vision des STV

Der STV ist froh, dass sich auch der internationale Turnverband in die «richtige» Richtung bewegt und unsere Vision – ein nachhaltig erfolgreicher Sport, der von ethisch korrekten Verhalten geprägt ist – teilt. 

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