Online geschult, um fördern zu können

  • 13. Juli 2021

  • Alexandra Herzog

Kurse virtuell durchzuführen, ist das eine. Dabei auch noch die Teilnehmenden zu schulen, wie sie selbst den Lernstoff online zielführend weitervermitteln können, das andere. Deshalb setzte der Schweizerische Turnverband (STV) in seiner J+S-Expertenfortbildung auch auf die Schulung im online unterrichten. Das Thema «Fördern» eignete sich gut für die Umsetzung.

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Wie bildet man «Turnsport»-Experten weiter, ohne in der Turnhalle zu stehen und praktisch zu üben? Da war wie vielerorts Kreativität gefragt. Und es musste schnell gehen. «Am 5. November 2020 wurde klar, dass das «Jugend+Sport»-Fortbildungsmodul vom 12./13. Dezember entweder abgesagt oder die Durchführung komplett virtuell sein wird», so Patrick Wyss, Ressortchef Kinder- und Jugendsport beim STV. Absagen kam nicht in Frage. Zusammen mit Jsabelle Scheurer, Leiterin J+S-Sportartengruppe Turnsport, erstellte man innerhalb von eineinhalb Monaten ein Konzept, um die Inhalte auf virtuellem Weg und trotzdem möglichst zielführend vermitteln zu können.

Wir wollten nicht nur einfach Online-Kurse durchführen, sondern gleichzeitig den Experten lehren, wie sie selbst gute virtuelle Kurse geben können.
Patrick Wyss Ressortchef Kinder- und Jugendsport beim STV

Das Experten-Fortbildung war darauf ausgerichtet, dass spätere J+S-Module Fortbildung virtuell stattfinden können. «Wir wollten nicht nur einfach Online-Kurse durchführen, sondern gleichzeitig den Experten lehren, wie sie selbst gute virtuelle Kurse geben können», erklärt Wyss weiter.

Müssen physisch und virtuell funktionieren

Als Planungsgrundlage dienten die bereits vorhandenen Unterlagen und das Programm für den physischen Kurs. Wyss und Scheurer überlegten sich genau, welche Lektionen auch in einer virtuellen Durchführung Sinn machen. Nur diese kamen ins Programm. «Die grösste Schwierigkeit am ganzen Prozess war, dass wir an der virtuellen Experten-Fortbildung ermöglichen wollten, dass die vermittelten Lektionen danach einerseits virtuell, andererseits auch physisch in abgewandelter Form an den Leiterfortbildungen umsetzbar sein sollten», sagt erklärt Wyss.
Gleichzeitig war es ihnen ein wichtiges Anliegen, auch die Online-Lektionen methodisch-didaktisch vielseitig aufzubereiten, um den Kurs abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Dafür wurde mit verschiedenen interaktiven Pinnwänden («Padlets»), Begleitdokumenten, Kartensets und Videos gearbeitet.

Nicht nur Bewegung fördern

Das vorgegebene Schwerpunkt-Thema für das Fortbildungsmodul war die J+S-Aktivität «Fördern». Worum geht es dabei? Für J+S-Leiter/-innen ist das Fördern der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen neben dem Vermitteln der Sportart von zentraler Bedeutung. Im Sportverein entwickeln Kinder und Jugendliche nicht nur bewegungsspezifische Fähigkeiten. Sie lernen auch Kompetenzen fürs Leben, wie zum Beispiel Teamgeist, Verantwortung übernehmen oder respektvolles Verhalten:

Lebenskompetenzen fördern

«Den Leitenden soll damit bewusst gemacht werden, dass die Zukunft jedes Turnvereins massgeblich davon abhängt, dass aus den Kindern und Jugendlichen selbstbewusste und teamfähige Erwachsene werden», erklärt Wyss.

Im Turnsport konzentrierte man sich im Fortbildungskurs der J+S-Leitenden auf die Punkte «Selbstwert stärken», «Teamgeist fördern» sowie «Verantwortung und Aufgaben übertragen». In Breakout-Sessions tauschten sich die Kursteilnehmenden mittels verschiedener Fragestellungen zu diesen Themen aus.

Ein Modell mit Zukunft

Die anfängliche Skepsis wich am Ende der positiven Einstellung gegenüber Online-Kursen. «Es war eine Freude, dass die Experten den von uns beschrittenen Weg grossartig mitgetragen haben», freut sich Patrick Wyss.
Somit ist der Grundstein gelegt, um auch zukünftig gewisse Kurse in virtueller Form durchzuführen. Und dies auf allen Stufen.

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