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Andi Imhof überrascht sich mit Abschieds-Titel selber

  • 19. September 2022

  • Geri Haussener

  • Archiv ETF 2019/Ursula Pauli

In seinem letzten Jahr als Aktiver lief es für den Altmeister Andi Imhof nicht immer nach Wunsch. So verpasste er am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln sein fünftes Eidgenössisches Eichenlaub und an den vier diesjährigen kantonalen Nationalturntagen gelang ihm nur ein Sieg. An seinem allerletzten Nationalturnwettkampf liess der Urner nochmals seine Vielseitigkeit aufblitzen. Vor allem zeigte er nochmals seinen sprichwörtlichen «Biss».

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Rund 300 Athleten in den verschiedenen Alterskategorien, davon rund ein Dutzend Mädchen, zeigten am Sonntag, 18. September 2022 auf den ausgezeichneten, kompakten Wettkampfanlagen in der Bündner Herrschaft an den Schweizer Meisterschaften Nationalturnen vielseitigen und hochstehenden Nationalturnsport.

In der höchsten Kategorie A war damit zu rechnen, dass vor allem die Saisonsieger Marco Lussi (Ennetbürgen), Roman Zurfluh (Aristau), This Kolb (Märstetten) und Andi Imhof (Bürglen) um den Tagessieg mitreden würden. Während Lussi in den Vornoten schon entscheidend Punkte einbüsste, etablierte sich der Ringer-Schwinger Roman Zurfluh an der Spitze der Zwischenrangliste. Kolb lag einen Punkt, Andi Imhof (Bürglen/UR) aber auch nur 1,4 Punkte zurück. Mit einem Sieg im Ringen gegen den leichtgewichtigen Neo-Bündner Lukas Roth machte Imhof Boden gut.

Mit letzter Energie zum Erfolg

Im nächsten Umgang Schwingen siegte der junge Luzerner David Wüest gegen den jungen Thurgauer Yves Müllhaupt und übernahm knapp die Führung vor Zurfluh, Kolb, Aron Kiser (Märstetten), Imhof und Michael Leuenberger (Sigriswil). In der vorletzten Runde mit Ringen setzten sich dann sowohl der für die Nationalturnriege Aristau AG kämpfende Zurfluh (gegen Kiser), als auch Imhof (gegen den zähen Thurgauer Robin Straub) durch und qualifizierten sich damit für den Schlussgang.

In diesem «Urner» Duell (Zurfluh´s Vorfahren kommen aus dem Kanton Uri) wogte der Kampf lange hin und her. Weil Zurfluh wusste, dass ein Remis für den Sieg reichen würde, verhielt er sich entsprechend defensiv. Als schon alle mit einem gestellten Schlussgang rechneten, explodierte Imhof aber förmlich. Mit letzter Energie gelang es ihm, seinen starken Gegner zu Boden zu sprengen und schliesslich zum gültigen Resultat zu überdrücken. Somit holte sich der 38-jährige Bürgler mit 94,3 Punkten zum Abschluss seiner so erfolgreichen Laufbahn nochmals den Schweizer Meistertitel. Zurfluh klassierte sich schliesslich mit 1,1 Punkten Rückstand im 2. Rang, während der 21-jährige Luzerner Samuel Schwyzer (Grosswangen) mit einer abschliessenden Maximalnote 10 gegen den Berner Pedro Lanz (Vinelz) den Bronzerang ergatterte.

Andi Imhof hängt seine Nagelschuhe und Schwingerhosen an den Nagel. Bild: Geri Haussener

Die Zuschauer kamen aber auch in den anderen Kategorien in den Genuss interessanter und spannender Wettkämpfe. In den zwei Leistungsklassen durften sich schliesslich die folgenden Athleten die Meisterschaftsmedaillen umhängen lassen:

Leistungsklasse 2 (Jahrgang 2004 – 2006):
Der Zuger Kranzschwinger Luca Müller (Menzingen) dominierte den Wettkampf und gewann hoch überlegen vor dem Thurgauer Andrin Habegger (Märstetten) und seinem Berner Oberländer Schlussgang-Gegner Damian Dubach (Reichenbach).

Leistungsklasse 1 (Jahrgang 2007 – 2008):
Der Berner Oberländer Benjamin Heyden (Reichenbach/BE) stellte im Schlussgang zwar gegen den Thurgauer Yanick Siegenthaler (Märstetten), wurde jedoch trotzdem mit einem Punkt Vorsprung vor Elias Bolzli (Neuwilen/TG) Schweizer Meister, während Siegenthaler immerhin noch Bronze gewann.

In den Jugendklassen gab es folgende Medaillengewinner:

Jugendklasse 2 (Jahrgang 2009 – 2010):
Der Glarner Sales Tschudi (Netstal) siegte überlegen vor den Punktgleichen Leandro Hafner (Lutzenberg/SG) und Matti Eichmann (Weinfelden).

Jugendklasse 1 (Jahrgang 2011 – 2012):
Der Luzerner Louis Meier (Grosswangen) holte sich mit der Maximal-Punktzahl von 50 Punkten den Titel. Knapp dahinter gewann der Aargauer Luca Stöckli (Aristau) die Silbermedaille, während der Baselbieter Elias Buess auf dem 3. Podestplatz landete.

Jugendklasse Piccolo (Jahrgang 2013 – 2016):
Hier gewann der Berner Oberländer Dario Reichen (Reichenbach) vor dem punktgleichen Nidwaldner Sven Durrer (Kerns). Als Dritter schaffte es der Luzerner Vincent Burri aufs Podest.

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