Turnveteraninnen wünschen sich mehr Mitglieder

«Wenn du jemandem begegnest, der nicht mehr lachen kann, schenke ihm dein Lachen. Denn kein Mensch ist so verloren, wie einer, der nicht mehr lachen kann.» Mit diesem Zitat eröffnete Präsidentin Anita Rüeger die 27. Tagung der Schweizerischen Turnveteraninnen-Vereinigung (STVV) am Samstag, 25. September 2021 in Schwanden. Während der ganzen Versammlung kam das Lachen dann auch nicht zu kurz. Immer wieder sorgten Voten von Teilnehmenden für Lacher.

Auch Mathias Vögeli, der Gemeindepräsident von Glarus Süd, wusste die Informationen über den Gastgeber-Ort witzig rüberzubringen. Er betonte in seiner Rede aber auch, dass Vereine heute wichtiger denn je seien. «Leider hat sich aber der Wert eines Vereins stark verändert. Die Leute wollen sich nicht mehr binden oder ein Amt übernehmen. Deshalb gehen sie lieber ins Fitnessstudio», bedauerte er. Was da aber fehle, sei der soziale Zusammenhalt und die Kameradschaft, so Vögeli weiter.

Kassiererin Susanna Böhi konnte sich an diesem Samstag nicht über zu wenig Bewegung beklagen. Sie musste sicher 20 Mal mit dem mobilen Mikrofon die steile Bühnen-Treppe runtersteigen, um dieses an eine Rednerin oder einen Redner zu übergeben. In ihrem Traktandum hatte Böhi Erfreuliches zu verkünden. Die beiden Jahresrechnungen 2019 und 2020 schlossen beide mit Gewinn ab (Fr. 1115.- / Fr. 3285.-). Somit verzeichnet die STVV ein Kapital von 16524 Franken.

Für die zurücktretende Revisorin Doris Mösch konnte in Schwanden Marlies Hagenbuch (Oberlunkhofen) gewählt werden. Ab nächstem Jahr wird sie zusammen mit Katharina Brönnimann die STVV-Rechnungen prüfen. 

Weniger positiv hat sich der Mitgliederbestand der Schweizerischen Turnveteraninnen-Vereinigung entwickelt. Dieser ging seit 2019 von 240 auf 218 zurück. «Vielleicht kennt ihr verdiente Kolleginnen und Kollegen, die sich in einer freundschaftlichen Gemeinschaft treffen möchten. Wir wären froh um neue Mitglieder, damit wir die Vereinigung noch lange aufrechterhalten können», so die Etat-Verantwortliche Heidi Glaus.

Dass Turnen körperlich und geistig fit hält, bewies STVV-Gründungsmitglied Hedy Zbinden. Die 92-Jährige war am Freitag vor der Tagung ganz allein mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Thun nach Schwanden gereist. «Bei der Auflösung meines Vereins hatte ich 59 Jahre lang aktiv geturnt», erzählte die älteste Tagungsteilnehmerin.

Im nächsten Jahr treffen sich die Turnveteraninnen am 24. September in Winterthur. Organisiert wird die Tagung von Präsidentin Anita Rüeger und Vorstandsmitglied Heidi Glaus, die danach wegen Amtszeitbegrenzung aus dem Gremium zurücktreten müssen.