Trotz grossartigem Kampf nur Rang 4 für Faustball-Nati

Acht Punkte haben am Ende den Unterschied ausgemacht. Acht Punkte hat Brasilien im fast zwei Stunden dauernden Spiel um die Bronzemedaille am Samstag, 29. Juli 2023 mehr gewonnen als die Schweiz. Und das in einer Partie über fünf Sätze. Diese Tatsache unterstreicht, wie unglaublich eng dieses Spiel war. Auch wenn das Schlussresultat von 1:4 aus Schweizer Sicht anderes vermuten lässt. «Brasilien war der Favorit in diesem Spiel. Wir haben alles reingegeben, was wir hatten, und haben richtig guten Faustballsport gezeigt. Alle Sätze waren knapp, aber uns hat das Quäntchen Glück gefehlt am heutigen Tag. Das ist unglaublich schade», so Raphael Schlattinger, Angreifer des Schweizer Nationalteams.

Die Schweiz war optimal in die Partie in der gut gefüllt SAP-Arena in Mannheim gestartet und konnte den ersten Satz mit 12:10 für sich entscheiden. Doch in der Folge waren es jeweils die Brasilianer, die in den entscheidenden Phasen etwas konsequenter und präzisier agierten. Mit dem Rücken zur Wand beim Stand von 1:3 in den Sätzen und 2:5 zeigten die Schweizer Moral und kämpften sich noch einmal zurück. Dank einem unfassbaren Punktgewinn – vermutlich dem Punkt des Turniers – erspielten sie sich gar einen Satzball (11:10). Doch die Brasilianer zeigten keine Nerven und wehrten sowohl diesen als auch kurze Zeit später den zweiten Satzball ab. Wenig später hatten sie den letzten Satz mit 14:12 gegen grossartig kämpfende Schweizer gewonnen.

Damit endet die WM für die Schweiz auf dem vierten Rang. Das Ziel, die erst vierte WM-Medaille in der Geschichte des Schweizer Faustballsports zu gewinnen, wurde knapp verpasst. Nach dem zweiten Rang in der Gruppenphase zogen die Schweizer dank einem souveränen 3:0-Sieg gegen Argentinien in die Halbfinals ein. Der Halbfinal wie auch das Bronzespiel fanden in der SAP-Arena in Mannheim statt. Ein Novum: Zuvor wurde noch nie in einer geschlossenen Halle ein Naturrasen verlegt, um darauf Faustball zu spielen. Entsprechend waren die Bedingungen für die Teams ungewohnt und stellten eine Herausforderung dar.
Eine Herausforderung, die im Halbfinal der Schweizer Gegner Österreich einen kleinen Ticken besser gemeistert hatte. Auch hier lässt das 0:3 Endergebnis ein klares Spiel vermuten, doch auch in dieser Begegnung machten nur wenige Punkte den Unterschied aus. «Ich bin sehr enttäuscht, dass es nicht gereicht hat für eine Medaille – vor allem für meine Jungs. Wir haben unser Ziel verpasst, auch wenn wir uns im Verlauf des Turniers steigern konnten und im letzten Spiel unsere beste Partie gezeigt haben», so Nationaltrainer Oliver Lang. Weltmeister wurde erwartungsgemäss der grosse Favorit aus Deutschland. Die Deutschen verloren im gesamten Turnier keinen Satz und untermauern damit ihre Vormachtstellung als stärkstes Team der Welt.