Füsse leisten Schwerarbeit

  • 20. Dezember 2021

  • Alexandra Herzog

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  • Erschienen im GYMlive 5/2021

Füsse sind schon im Alltag starken Belastungen ausgesetzt. Bei sportlichen Aktivitäten sind diese noch um ein Vielfaches höher. Dennoch geniessen die Füsse am wenigsten Beachtung bei der Pflege und Kräftigung. GYMlive zeigt auf, warum gesunde Füsse so wichtig sind und wie dies beeinflusst werden kann.

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«Die Füsse sind unser Fundament, denn sobald wir aufgestanden sind, stehen wir auf ihnen und das den ganzen Tag. Darum sind gesunde Füsse das A und O für ein normales Alltagsleben», sagt der ehemalige Marathonläufer Viktor Röthlin.

Dazu einige eindrückliche Zahlen, die Röthlins Aussage unterstreichen: In unserem Leben gehen beziehungsweise laufen wir ganze zwei- bis viermal um die Erde. Das sind ungefähr 200 Millionen Schritte. Während eines ganzen Tages müssen unsere Füsse einem Druck und Gewicht von durchschnittlich 2500 Tonnen standhalten – das entspricht in etwa zwei Einfamilienhäusern. Schon allein, wenn wir stehen, trägt unsere Ferse drei Viertel unseres Körpergewichts. Die Achillessehne kann bis zu einer Tonne Gewicht aushalten.
 

Bei der Fusscrème fängt es an

Da fragt man sich schon, warum viele Leute die Pflege und Kräftigung der Füsse so vernachlässigen. «Man sollte seine Füsse genauso pflegen wie sein Gesicht oder die Hände. «Ganz viele Menschen besitzen eine Hand- und eine Gesichtscreme, aber nur wenige haben auch eine Fusscreme», so Running-Experte Röthlin. Genau dort fange für ihn die Prävention für gesunde Füsse an.

Nicht nur im Sommer, wo wir die Füsse offen zeigen, sollten sie gepflegt werden. Vor allem auch jetzt im Winter muss man dafür sorgen, dass sie nicht austrocknen. Denn häufig ist dann auch die natürliche Schutzfunktion der Hautbarriere gestört. Bakterien, Keime und Pilze können leicht eindringen und Infektionen hervorrufen, wodurch die Haut noch mehr Feuchtigkeit verliert. Auch eine regelmässige Nagelpflege gehöre für den Erhalt der Fussgesundheit dazu.

Regelmässiges Eincremen hält die Füsse gesund.

Vier einfache Tipps für kräftige und gesunde Füsse

  • Regelmässige Fussbäder machen und die Füsse mit einer feuchtigkeitsspenden Salbe eincremen.
  • Häufiger barfuss unterwegs sein.
  • Wenn Schuhe, dann gute und in der richtigen Grösse. Auch das Tragen von zu engen Socken ist zu vermeiden.
  • Mehrmals wöchentlich Fussgymnastik machen. Hierzu einige Übungsideen:
  • Zehen zusammenkrallen / spreizen, Zeitungsblatt zerknüllen, ein Tuch aufheben, schreiben / malen mit den Füssen, einen Ball auf, unter oder zwischen den Füssen hin und her rollen.

Mit den Füssen spielen

Ausserdem empfiehlt Viktor Röthlin, möglichst häufig die Schuhe auszuziehen, um dem Fuss Luft und Bewegungsfreiheit zu bieten. Hinzukommt, dass das Barfussgehen die einfachste Kräftigungsübung für die Füsse sei, so Röthlin. Also sollte man möglichst häufig ohne Schuhe unterwegs sein. Dies gelinge einem in der Regel aber vor allem drinnen. «Viele Hausschuhe haben auch schon wieder eine Stützfunktion, darum zumindest zu Hause so oft wie möglich ohne Hausschuhe herumlaufen», betont der Laufexperte.

«Die Hand- und Fussmuskulatur wäre eigentlich fast identisch. Weil man aber von klein auf die Fussmuskulatur nie richtig benützt, entwickelt sich diese nicht entsprechend», erklärt Röthlin. Man solle versuchen, soviel wie möglich mit den Füssen insbesondere den Zehen zu spielen. Durch Krallen und Spreizen der einzelnen Zehen werden die kleinen Fussmuskeln trainiert.

Pinguin-Übung

  • Stelle dich hin wie ein Pinguin (Fersen berühren sich, Fussspitzen auseinander.
  • Fersen vom Boden abheben (sie berühren sich weiter).
  • Abwechslungsweise einen Fuss nach dem anderen anheben. Der Fersenkontakt bleibt immer bestehen!
     
Barfussgehen ist die einfachste Kraftübung für die Füsse
Viktor Röthlin Laufexperte

Die richtigen Schuhe

Beim Joggen wirkt das dreifache Körpergewicht auf unsere Gelenke. Dabei beginnt der Schlag jedes Mal unten beim Fuss bei der Landung und geht von dort nach oben durch den Körper. Ist nun schon dieser erste Kontakt falsch, zieht sich dies bis ganz nach oben durch. Daher sollte man den richtigen Schuh an den Füssen haben. So hat man zumindest einen korrekten Startimpuls. «Wichtig ist dann aber natürlich auch, dass man sich die entsprechende Muskulatur antrainiert, um zum Beispiel die Beinachse oder die Beckenstabilität aufrecht zu halten», betont Röthlin. Wie beim Fusskrafttraining, braucht es auch für Knie, Hüfte/Becken und Rücken entsprechendes Ergänzungstraining.

Und ganz wichtig: Wer mehr als einmal pro Woche Laufen geht, sollte laut Viktor Röthlin mehrere Laufschuh-Modelle besitzen. Eine regelmässige Abwechslung helfe, Überlastungsprobleme zu vermeiden. Als Faustformel gilt: Pro Laufeinheit = ein Paar Laufschuhe.

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