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Damit der Einzelgeräteturn-Wettkampf reibungslos über die Bühne geht, musste das OK in Lausanne vier Wettkampfplätze und zwei grosse Dreifach-Turnhallen zur Verfügung stellen. So dass genügend Platz für alle Boden- und Sprungbahnen, Ring- und Reckgerüste und Barren vorhanden ist.
Eine genaue Analyse, warum sich so viele Turnerinnen und Turner angemeldet haben, gebe es nicht, sagt Katja Zobrist, Gesamtwettkampfleiterin Geräteturnen Einzel am ETF. «Es ist aber so, dass Geräteturnen in den letzten Jahren auf den unteren Stufen enormen Zuwachs erhalten hat. Dieser Zuwachs ist nun eben auch bei den Aktiven spürbar und angekommen.» Dazu gibt es noch den «ETF-Effekt», so Zobrist: «Es gibt einige, die sich extra für ein ETF noch einmal für einen Einzelwettkampf anmelden. Das ist in allen Sportarten so, und eben auch im Geräteturnen.»
Bis ins hohe Alter
Trotz hoher körperlicher Beanspruchung ist Geräteturnen bis ins hohe Alter möglich. Dies bestätigt auch Ruedi Zuber vom Turnverein Niederrohrdorf. Der 67-Jährige bestreitet sein insgesamt 9. Eidgenössisches Turnfest, das erste Mal war er in Genf 1978. «Damit man so lange mitturnen kann, ist das Dehnen das Wichtigste überhaupt. So bleibt man geschmeidig. Ich gehe immer auch joggen und mittlerweile dehne ich danach länger als ich jogge.»
Er sagt, er sei erblich bedingt zum Geräteturnen gekommen: «Schon meine Mutter turnte und in Ossingen, wo ich aufgewachsen bin, gab es ausser dem Turnverein nichts.» Dass das Geräteturnen heute, trotz breiterem Sport- und Aktivitätsangebot, trotzdem boomt begründet Ruedi Zuber mit dem Platz: «In den Fussballclubs werden sie überrannt mit so vielen Kindern, dass die nicht mehr zum Spielen kommen. Im Geräteturnen haben wir aber immer genügend Platz. Darum kommen die Jungen halt zu uns.»