– Anzeige –
Als ich auf der Pontaise den 10-Kämpfern zuschaute, kam mir der Gedanke, dass sich da wohl der eine oder andere auch aus Spass für diesen Wettkampf angemeldet hat. So wie da ein paar die Hürden überquert oder beim Stabhochsprung den Stab am Boden nachgestossen haben, können das nicht «richtige» 10-Kämpfer sein. Die Nachfrage bei ein paar der Athleten bestätigte mir dann meine Vermutung. Einer davon ist Joël Hebeisen vom Turnverein Rikon.
Einmal im Leben einen 10-Kampf
Ursprünglich war der 30-jährige Joël Hebeisen einmal Fussballer. Dann aber wechselte er zum TV Rikon und fand Gefallen an der Leichtathletik. Sein Trainer, Dario Meier, überzeugte ihn dann, Leichtathletik nicht nur zum Plausch zu machen und so trainierte er fortan in der LV Winterthur. Seine Disziplinen sind die Würfe. Also Speer, Kugel und Diskus. Er konzentrierte sich dann auf den Speerwurf, wo er an seinen letzten Schweizer Meisterschaften den 7. Rang holte.
Für das Eidgenössische Turnfest sagte er sich nun: «Einmal im Leben musst du einen 10-Kampf gemacht haben.» Bis vor dem 100-Meter-Lauf war diese Entscheidung auch eine gute Idee: «Leider holte ich da eine Verletzung an der Achillessehne, die mich nun etwas behindert in den weiteren Disziplinen.» Den Wettkampf fertig machen ist daher seine Devise. Für ihn als ambitionierten Speerwerfer sicher nicht mehr das Wunschziel. «Wir haben sogar eine kleine Trainingsgruppe gemacht für dieses ETF und haben die anderen Disziplinen, vor allem die Läufe, intensiv trainiert», sagt Hebeisen. «Das war eben vermutlich etwas zu intensiv, wie mir meine Achillessehne nun sagt.»
Jeder fiebert mit dem anderen mit, man beklatscht sich bei Erfolgen und muntert sich nach einem Fehlversuch wieder auf. Das ist genial
Am Ende sei es aber das gute Gruppengefühl unter den 10-Kämpfern, welches ihn nun durch den Wettkampf trägt. «Jeder fiebert mit dem anderen mit, man beklatscht sich bei Erfolgen und muntert sich nach einem Fehlversuch wieder auf. Das ist genial», sagt Joël Hebeisen.
Note 7.00 war das Ziel
Eher zur Kategorie «Bieridee» gehört dann der Plan, zu fünft eine Gymnastik-Aufführung zu machen und diese am ETF zu zeigen. Diesen Plan hatten fünf Jungs vom Turnverein Koppigen. Unter dem Motto: «Road to Lausanne» nahmen die fünf das Projekt in Angriff, mit dem Ziel: Note 7.00. Moritz Bärtschi, Florian Baumberger, Rafael Berger, Yanik Bossi und Sebastian Kohler übten zusammen mit ihrer Trainerin Angela Schütz eine Choreografie ein, welche sie dann am ETF-Donnerstag zeigten. Offenbar hat sich das Üben gelohnt. Das angestrebte Ziel wurde nämlich deutlich übertroffen. Am Ende gab es ein 8.23 als Note.
Road to Lausanne - Die Vorführung
Zusammen ist man weniger allein
«Ich weiss es noch genau», sagt Manuela Geiser, «Wir sassen in Ebikon in einem Restaurant und gingen danach ins Kino. Da entschieden wir uns, komm wir machen den Leichtathletikwettkampf Sie+Er.» Zu «Wir» gehört noch ihr Partner, Fabian Weber vom TV Würenlos. «Ich habe am ETF in Biel und in Aarau jeweils den 6-Kampf gemacht. Manuela machte vorher immer Leichtathletik und deshalb war für uns dann klar, hier in Lausanne nehmen wir den Sie+Er Wettkampf in Angriff.»
Sie sind dann am zweiten Wochenende auch noch im Vereinswettkampf am Start mit ihren jeweiligen Vereinen. «Den Sie+Er-Wettkampf bestreiten wir unter meinem Verein, TV Roggliswil», sagt Manuela, «Da ich keine Gymnastik mehr mache im Verein, brauchte ich neben dem Steinstossen noch eine weitere Herausforderung.» Das Projekt Sie+Er Wettkampf kam da gerade gelegen.
Ich brauchte neben dem Steinstossen noch eine weitere Herausforderung
Gruppendynamik macht Spass
Beide betonen, dass es sehr cool sei, die sechs Disziplinen als Team zu absolvieren. «Du bist zwar als Einzelsportler unterwegs und musst deine Leistung bringen, am Ende zählt es dann aber eben zusammen», sagt Fabian. Für Manuela zählt auch der Gruppenzusammenhalt unter den verschiedenen Teams: «Eigentlich bist du ja gegeneinander und trotzdem aber miteinander und spornst einander an. Das mag ich sehr.»
«Ob es auch unserer Partnerschaft guttut, wissen wir dann nach dem 2000-Meter-Lauf», sagt Fabian mit einem Schmunzeln und Manuela ergänzt: «Doch, doch. Danach wartet ein kühles Spassgetränk auf uns!»