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Finanzierung im Turnverein

  • 9. Oktober 2020

Mittelbeschaffung – ein wichtiges Thema in Vereinen. Um Mitgliederbeiträge tief zu halten aber auch um Neuanschaffungen tätigen zu können, sind konstante externe Einnahmen unabdingbar.

Die Erfahrung zeigt, dass viele Turnvereine bereits gute Arbeit leisten, ideenreich sind und viele Einnahmequellen haben. In diesem Beitrag haben wir diverse, teils bewährte, aber auch neuere Massnahmen und Aktionen bezüglich Finanzierung im Turnverein, mit einem etwas vertiefenden Kapitel «Sponsoring», für euch zusammengestellt.

Ergänzend zum aktuellen Vereinsversand hier weitere Möglichkeiten der Mittelbeschaffung:

  • Crowdfunding:
    Ist ein Aufruf im Internet zur Gruppenfinanzierung eines spezifisches Produkts oder Projekts. Für Vereine eignet sich Crowdfunding hervorragend für bspw. eine neue Vereinsausrüstung, Neuanschaffung eines Turngeräts, Trainingslager etc. Bekannte Plattformen sind unter anderem ibelieveinyou.ch, lokalhelden.ch und wemakeit.com.

  • Kickback/Cashback:
    Viele Unternehmen sträuben sich vor einem Sponsoring, da sie denken, dass keine mögliche Gegenleistung ihre Leistung kompensiert. Eine Variante dies zu umgehen, ist eine Kickback- oder Cashback-Lösung. Fragt bspw. die Bäckerei im Dorf, ob sie ein Produkt nach euch kreieren oder umbenennen würde. Bsp. ein Handstand-Grittibänz o.ä. Dieser wird etwas teurer verkauft als ein «normaler» Grittbänz. Der Mehrerlös soll vollumfänglich dem Verein zugutekommen. Selbes geht auch mit Restaurants und Menüs. Bspw. ein Turnteller (Steak mit Salat o.ä.). Zwei Franken teurer als «normal» – die gehen an den Turnverein. Auch hier: der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein Unternehmen hat so kein «Risiko». Es gibt nur den Mehrerlös weiter.
     
  • Spenden/Gönner:
    Eine wichtige und zugleich auch eine einfache Gruppe. Gemäss Definition sind Spender Geldgeber, welche keine Gegenleistung erwarten. Hier gilt es, die Spender vor allem auf psychologischer/moralischer Ebene abzuholen. Zeigt auf, was ihr für das Dorf, für die Gesellschaft und für die Jugend leistet. Informiert über eure Ziele und Projekte und weshalb ihr auf das Geld angewiesen seid. Dies kann auf persönlicher Ebene, aber auch ziemlich effektiv mit Brief und Einzahlungsschein umgesetzt werden.

  • Sponsorenläufe:
    Was ein Sponsorenlauf ist, muss an dieser Stelle wohl nicht erklärt werden. Obwohl die Bezeichnung gemäss oben erwähnter Definition nicht ganz korrekt ist. Bei einem Sponsorenlauf sucht man nämlich eher Spender als Sponsoren. Denn die meisten Personen, die zu sich zu einem Betrag verpflichten, erwarten keine Gegenleistung. Diskussionslos sind aber Sponsorenläufe eine hervorragende Massnahme, um Geld einzunehmen. Wichtig: es muss ja nicht immer ein Lauf sein (Anzahl Liegestützen oder Handstand auf Zeit etc.). Auch hier – seid kreativ. Ein Sponsorenlauf sollte regelmässig, aber nicht zu oft durchgeführt werden – sonst wird’s zu aufdringlich. Man kann auch abwechseln – ein Jahr ist die Jugend dran – ein anderes die Aktiven – dann die Senioren. Am einfachsten sind wohl die Jugendlichen. Die sind niedlich und haben je nachdem spendable Götti und Gotti. Zudem kann man sie auch motivieren, indem sie bspw. 10 Prozent der Einnahmen, die sie bringen, behalten dürfen. So bleibt genügend in der Vereinskasse und je nach Einsatz kann sich ein Jugendlicher einen ordentlichen Batzen verdienen. Am besten stellt man noch einen Grill und einen Kühlschrank auf, dann kann nämlich Götti und Gotti gleich vor Ort zuschauen und mitfiebern, wie viel Geld sie spenden dürfen. Am einfachsten sind natürlich projekt-/produktbezogene Sponsorenläufe. Wissen wofür das Geld eingesetzt wird, macht Menschen spendabler, als wenn es einfach heisst «wir brauchen Geld». Und sei es nur der Grund «für die Jugend». Dies appelliert an die Moral – zumindest im Unterbewusstsein.

  • Kids-/Krabbel-Gym:
    Öffnet die Halle für ein kleines Entgelt auch für Nichtmitglieder und gestaltet sie zu einem grossen Indoorspielplatz um. Geräte dazu gib’s ja genügend. Um den Eintrittspreis festzulegen, orientiert man sich am besten an bekannten oder nahegelegenen, offiziellen Indoorspielplätzen. Kids-Gym eignet sich vor allem für Kleinkinder und die beste Jahreszeit dazu ist Herbst und Winter, weil da das Wetter eher zu Indooraktivitäten einlädt. Natürlich muss die Halle frei sein und muss günstig oder sogar gratis belegt werden können. Kids-Gym kann man aber auch problemlos an einem Samstag oder Sonntag durchführen. Als positiver Nebeneffekt des Kids-Gym kommen Kinder und Erwachsene mit dem Turnverein in Kontakt und werden vielleicht Mitglied.

  • Budgetentlastung: 
    Sparen, wo man kann. Auch dies ist ein wichtiger Ansatz. Sucht Partnerschaften, bei denen ihr, wenn es schon zu keinem Sponsoring kommt, zumindest günstiger einkaufen könnt. Viele Unternehmen sind bereit einen Rabatt zu geben, um Kunden zu gewinnen. Sei dies der Metzger, der Bäcker oder der Getränkehändler. Der STV hat bei den Mitgliederangeboten bspw. eine Kategorie «Angebote für Vereine und OK’s». Hier können alle Vereine profitieren.

  • Events:
    Eine der ganz grossen Einnahmequellen von Turnvereinen. Egal ob Spaghettiplausch, Turnshow, Plauschwettkampf oder sogar ein Turnfest – die meisten Turnvereine sind super Organisatoren und ideenreich, wenn es um neue Events geht. Ein gut organisierter und durchgeführter Event wird meistens auch mit finanziellem Erfolg belohnt. Dabei gilt natürlich immer: je grösser der Event, desto grösser das finanzielle Risiko. Auch neue Formate unterstehen einem gewissen Risiko, da man keine Erfahrungswerte hat. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es empfiehlt sich klein anzufangen und bei Erfolg zu wachsen. Auch hier: seid kreativ. Es sollte vielleicht nicht gleich derselbe Event ins Leben gerufen werden, der im Nachbarsort schon durchgeführt wird. Das A und O bei einem Event ist die Werbung. Wer ihn nicht kennt, kommt nicht. Nutzt alle Möglichkeiten von Web und Social Media aber auch Print wie Inserate, Flyer etc. Zudem empfiehlt es sich andere Vereine persönlich einzuladen.

  • Swisslos:
    Die Swisslos-, Lotterie- und Sportfonds der deutschschweizer Kantone und des Kantons Tessin unterstützen mit den Lotterieerträgen jährlich weit über 17'000 Projekte in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt und Soziales. Vielleicht ist auch euer Anlass, eure Neubeschaffung unterstützungsberechtigt? Wie die Fondsgelder eingesetzt werden ist, von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Es lohnt sich ein Besuch der entsprechenden Websites.

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