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Zweifach-Silber für die Faustball-Teams an den World Games

  • 15. Juli 2022

  • Swiss Faustball/ adapt. tdi.

  • Moritz Kaufmann/ IFA

Zweimal Silber für die Schweizer Faustball-Teams an den World Games in Birmingham (USA). Sowohl die Frauen (2:4) als auch die Männer (1:4) müssen sich im Final jeweils erst gegen die favorisierten Teams aus Deutschland geschlagen geben. Trotz der beiden Niederlagen können beide Equipen zufrieden mit den gezeigten Leistungen in Birmingham sein.

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Wegen eines Gewitters fand der erste Faustball Frauen Final in der Geschichte der World Games in Birmingham (USA) in der Nacht auf den Freitag, 15. Juli 2022 (Schweizer Zeit) mehr als drei Stunden später als geplant statt. Von dieser Verzögerung liessen sich die Schweizerinnen allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Als das Spiel gegen die grossen Favoritinnen aus Deutschland losging, waren die sie hellwach. Nach einer ausgeglichenen Startphase konnten die Schweizerinnen, die in ihrer gewohnten Formation mit Tanja Bognar und Sara Peterhans im Angriff, Jamie Bucher in der Mitte, sowie Fabienne Frischknecht und Noemi Egolf in der Abwehr, davonziehen. Sie gewannen den ersten Durchgang überraschend deutlich mit 11:6.

2:0-Satzführung für die Schweiz

Und auch im zweiten Satz powerten die Schweizerinnen im selben Stil weiter. Auch wenn die Deutschen stärker wurden, hielten die Schweizerinnen dagegen und gewannen auch den zweiten Satz (11:9). Im dritten Durchgang wurden die Deutschen dann aber zunehmend stärker. Die Schweizerinnen wehrten sich nach Kräften, konnten den dritten Satz aber nicht mehr ausgeglichen gestalten. Mit 11:5 ging dieser klar an die Favoritinnen aus Deutschland. Mit demselben Resultat endete auch der vierte Satz zugunsten der Deutschen. Die Schweizerinnen waren nicht mehr in der Lage, genügend Druck zu erzeugen und bekundeten zugleich auch immer mehr Mühe, die Angriffe der Gegnerinnen zu entschärfen. Nach knapp einer Stunde Spielzeit war das Finalspiel somit wieder ausgeglichen.

Und ausgeglichen war es auch über weite Strecken zu Beginn des fünften Satzes. Beim Stand von 6:6 waren es dann aber die Deutschen, die punktemässig davonziehen konnten. Daran änderte sich auch nichts, als die Schweizerinnen einen weiteren Wechsel vornahmen und Noemi Egolf in der Mitte für Jamie Bucher brachten. Zwar konnten die Schweizerinnen nochmals verkürzen, doch ging der fünfte Satz mit 11:8 an Deutschland.

Nach weiteren Umstellungen durch das Trainer-Duo Lässer/Bork erspielten sich die Schweizerinnen im sechsten Satz beim Stand von 10:9 gar einen Satzball. Diesen wussten die Deutschen aber souverän abzuwehren. Wenig später erkämpften sich die Favoritinnen dann den ersten Matchball und verwerteten diesen auch sogleich. Die Schweizerinnen mussten sich so an den World Games mit der Silbermedaille begnügen. Eine Medaille, auf das die Equipe aber mehr als stolz sein kann. Nur die wenigsten hätten den Schweizerinnen vor dem Turnier die Finalqualifikation und eine Leistung, wie sie sie im Halbfinal gegen Brasilien und im Final gegen Deutschland gezeigt haben, zugetraut.

Gleiche Final-Affiche bei den Männern

Im Anschluss an das Frauen-Finale, standen sich im Endspiel der Männer erneut gleichen Nationen gegenüber. Die Schweizer Faustballer standen im Final der World Games somit vor der wohl grössten Herausforderung, die es im Faustballsport derzeit gibt. Die nördlichen Nachbaren sind seit Jahren das Mass aller Dinge und haben seit der EM 2012, als die Schweiz den Titel gewonnen hatte, jeden Grossanlass für sich entschieden. Entsprechend klar war auch die Favoritenrolle vor diesem Spiel. Alles andere als ein Sieg von Deutschland wäre einer Sensation gleichgekommen. Und wer sich den ersten Satz des Männer-Finals anschaute, der bekam sogleich eine Kostprobe dessen, warum die Deutschen so stark sind. Sie wehrten die Schweizer Angriffe mit Leichtigkeit ab und punkteten im Angriff fast nach Belieben. Das klare Verdikt lautete im ersten Satz 11:5 für Deutschland.

Doch wer jetzt dachte, die Schweizer würden in diesem Final komplett untergehen, der hat sich getäuscht. Im zweiten Satz drehten die Kräfteverhältnisse. Plötzlich waren es die Schweizer, die das Spielgeschehen klar dominierten und den zweiten Satz gar noch deutlicher mit 11:4 gewinnen konnten. Der dritte Durchgang war dann äusserst umkämpft. Die Schweizer gruben in der Defensive immer wieder spektakuläre Bälle aus, während Raphael Schlattinger im Angriff regelmässig punktete. So erspielten sich die Schweizer nicht weniger als drei Satzbälle, konnten diese aber nicht verwerten. So waren es die Deutschen, die den letzten Punkt des dritten Satzes verbuchten und diesen mit dem knappst möglichen Resultat von 15:14 für sich entscheiden konnten.

Mit der Schweiz ist wieder zu rechnen

Im vierten Durchgang lagen die Deutschen dann stets vorne. Mit 11:8 ging Satz Nummer vier an die Deutschen. Ein ähnliches Bild präsentierte sich im fünften Durchgang. Wobei die Schweizer dieses Mal schon früh deutlich ins Hintertreffen gerieten. Sie versuchten zwar alles, um die Wende noch herbeizuführen. Die Deutschen waren in dieser Phase des Spiels zu stark und holten sich verdientermassen den Titel an den World Games in Birmingham. Die Schweizer dürfen aber dennoch sehr zufrieden sein mit ihren Leistungen am Turnier. Nach dem vierten Platz an der WM 2019 in Winterthur haben sie bewiesen, dass sie die Lücke zur Weltspitze geschlossen haben und dass wieder mit ihnen zu rechnen ist, wenn es an internationalen Grossanlässe um die Medaillen geht.

Resultate

Final, Frauen: Deutschland – Schweiz 4:2 (6:11, 9:11, 11:5, 11:5, 11:8, 12:10)
Final, Männer: Deutschland – Schweiz 4:1 (11:5, 4:11, 15:14, 11:8, 11:6)

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