Täuffelen und Pieterlen setzen ihre Titelserie fort

Gleich drei Direktbegegnungen der Titelaspiranten in ihren ersten Spielen sorgen an der Korbball-Schlussrunde vom Samstag, 9. September 2023 in Egnach für viel Spannung. Entsprechend lockt die von Roggwil organisierte Schlussrunde schon von Beginn weg viel Publikum an den Bodensee.

In der NLA der Damen kam es zum Gipfeltreffen der Berner Tabellenführerinnen Täuffelen und Urtenen 1. Urtenen brauchte nach der knappen Niederlage in der Hinrunde unbedingt einen Sieg, um mit Täuffelen gleichzuziehen, und eilte dank den zwingenderen Angriffen in der ersten Spielhälfte tatsächlich mit 3:1 davon. Nach dem Seitenwechsel fand Täuffelen jedoch besser ins Spiel. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell, das 8:8-Unentschieden endete. Die Entscheidung fiel dann in der prallen Mittagshitze: Während Urtenen 1 gegen Wettingen-Bachs Mühe bekundete, setzt sich Täuffelen gegen Deitingen letztlich souverän durch und durfte so den sechsten Meistertitel in Serie bejubeln.

Die Täuffelen-Kapitänin Katja Bader meinte zur erfolgreichen Titelverteidigung: «Diese Saison war sehr eng und speziell, weil wir viele junge Leute ins Team integrieren mussten.» Ein spezieller Tag war es auch für Trainer Rob Chodelka, der seinen insgesamt zehnten Titel feiern konnte. Auch er zeigt sich stolz über den gelungenen Generationenwechsel: «Die zehn Titel habe ich mit 26 verschiedenen Spielerinnen sammeln dürfen. Wie sie zusammenarbeiten, einander vertrauen, das ist einmalig!» Auch Urtenen 1 zieht trotz verpasstem Titel ein positives Fazit und gibt sich bereits kämpferisch. «Wir geben nicht auf, bis wir den Titel haben», lautete der Tenor. Dahinter schnappte sich Buchthalen den dritten Platz. «Wir lagen drei Punkte hinter Wettingen-Bachs zurück und hatten es nicht mehr selbst in der Hand. Aber dennoch hat es fürs Podest gereicht», freuten sich die Schaffhauserinnen.

Bei den NLA-Herren war am Samstag ebenfalls alles angerichtet für den vorzeitigen Meistertitel von Pieterlen. Die Berner führten die Tabelle nach fünf Runden klar an. Gegen die Zweitplatzierten aus Grindel, die gleich mit 3:0 in Führung gingen, rannten die Titelverteidiger bis zum Schluss einem Rückstand nach. Auch der Penalty mit dem Schlusspfiff änderte nichts mehr an der 9:10-Niederlage. Gegen Büsingen starteten die Seeländer erneut verhalten, drehten nach einer roten Karte gegen die Schaffhauser in der zweiten Halbzeit aber auf und sichern sich mit einem 13:9-Sieg den fünften Meistertitel in Serie. Nach dem Sieg in letzter Sekunde gegen Aufsteiger Oberaach resümiert Kapitän Michel Fux: «Heute war nicht unser Tag. Der letzte Punkt zum Titel ist immer der schwierigste. Die Unterstützung der Fans war aber toll! Ich bin dankbar, dass uns die Korbballfamilie in Pieterlen solche optimalen Trainingsbedingungen bietet.»

Die Entscheidung um die weiteren Podestplätze fiel erst im allerletzten Spiel. Die zweitplatzierten aus Grindel führten gegen Erschwil 1 bis zur Halbzeit noch mit 6:4. In der zweiten Hälfte vermochten die Solothurner Kantonsrivalen den Spiess noch zum 11:8 zu drehen und schnappten so Grindel den zweiten Platz weg. «Wir wollten es einfach mehr», strahlte der Erschwiler Nicolas Humair an der Rangverkündigung.

In der NLB trafen im ersten Spiel ebenfalls die tabellenführenden Moosseedorf und Unterkulm aufeinander. Mit 11:3 endete die Affiche klar zu Gunsten der Aufsteigerinnen aus Moosseedorf, die sich damit gleich in ihrer ersten NLB-Saison den Titel sichern konnten. Zum Spielverlauf erklärte Kapitänin Tanja Jossen: «Bis zur Halbzeit war das Spiel ziemlich ausgeglichen, anschliessend haben wir aufgedreht.»

Zum unerwarteten Erfolg und erneuten Aufstieg erzählen die Spielerinnen grinsend: «Wir hatten eigentlich geplant, einfach ein bisschen in der NLB zu spielen.» Auch ihnen ist der Generationenwechsel geglückt, sind im Team doch bereits U16-Spielerinnen integriert. «Jetzt versuchen wir, Spass zu haben», blicken die Bernerinnen auf die nächste Saison voraus. Dort werden sie wiederum auf Unterkulm treffen, die sich den zweiten Platz vor Erschwil-Grindel sichern konnten.

Bei den NLB-Herren fehlte Zihlschlacht vor der Schlussrunde ebenfalls nur noch ein Sieg zum Titel und zum Aufstieg. Im ersten Spiel gegen Erschwil 2 taten sich die Thurgauer jedoch schwer, bezwangen die Solothurner dann aber doch noch mit 7:5. «Die erste Halbzeit war gut, anschliessend haben wir uns aber nur noch über die Zeit gezittert», analysierte Zihlschlacht-Kapitän Thomas Brügger selbstkritisch.

Als Erfolgsrezept für den Wiederaufstieg nach zwei Jahren NLB betrachtete er einerseits den disziplinierteren Trainingsbesuch, «andererseits haben wir für zwei Lektionen einen Mentaltrainer angestellt, das hat sicher geholfen endlich die guten Trainings in die Meisterschaft umzusetzen», erklärt Brügger glücklich. Dahinter setzte sich Meltingen mit einem Punkt Vorsprung gegen Eggethof durch und schaffte so ebenfalls den Aufstieg in die NLA.