«Die Leute sind happy, also bin ich es auch»

  • 7. August 2023

  • Alexandra Herzog

  • Martin Jörg/Janis Fasser

Am Samstag, 5. August 2023 ist die 17. Weltgymnaestrada in Amsterdam zu Ende gegangen. Mit ihr auch die Ära des Schweizer Delegationsleiters Reto Hiestand. Der 51-Jährige zieht ein letztes Mal Bilanz.

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Reto Hiestand

Reto Hiestand (51) hat die Schweizer Delegation dreimal als Leiter an die Gymnaestrada (Helsinki 2015, Dornbirn 2019, Amsterdam 2023) geführt.

Nun übergibt er die Leitung an Jean-Luc Monney.
 

Reto Hiestand, wie lautet dein Fazit von der 17. Weltgymnaestrada?

Reto Hiestand: Ganz einfach: Die Leute sind happy, dann bin ich auch happy. Wenn sogar die grossen Kritiker kommen und sagen, dass es besser, als befürchtet war und sie Spass hatten, dann ist alles gut.
 

Was hat dich diese Woche am meisten beschäftigt?

Bis wir alle Unterkünfte mit genügend Duschen, Matratzen, Frühstück ausgestattet hatten, und bis alles benötigte Turnmaterial vorhanden war. Wir stellten plötzlich fest, dass das LOC mit einer falschen Liste die Turngeräte bestellt hat. Bis hin zu 1500 Akkreditierungen, die wir am ersten Tag neu lochen mussten, damit der Haken des Lanyards eingehängt werden konnte. Es waren so viele Details, die einen extremen Arbeitsaufwand bedeuteten. Ab Dienstag, Mittwoch lief langsam alles rund.

Was mich auch beschäftigte, waren die vielen Unfälle – das ist schade, aber im Schweizer Leistungsspektrum fast nicht zu vermeiden. Unser Ärzteteam hat hervorragende Arbeit geleistet und wurde auch von den Kolleginnen und Kollegen aus dem angrenzenden Ausland rege genutzt. Das freut mich.
 

Was wird dir besonders in Erinnerung bleiben?

Da gibt es einiges. Nicht zuletzt das super Team. Die Schweizer Gymnaestrada-Kommission hat einmal mehr wunderbar harmoniert. Wir haben untereinander so eine gute Stimmung. Das überträgt sich auf die erweiterte GK und weiter nach unten. Dadurch entstehen viele schöne Erinnerungen.

Ich werde irgendwo anders innerhalb der Gymnaestrada mein Plätzchen finden.
Reto Hiestand Gewesener Leiter der Schweizer Gymnaestrada-Delegation

Du warst das letzte Mal Delegationsleiter. Was nimmst du mit und was wirst du am meisten vermissen?

Ganz viel – sicher die Bekanntschaften und guten Freundschaften mit Leuten aus aller Welt.

Diese Woche war emotional schon sehr herausfordernd. Wir hatten viel zu tun und doch war ich gegen Schluss traurig, dass es schon wieder vorbei ist. Zum Glück ist mein Nachfolger schon gewählt. Denn, wenn man mich jetzt fragen würde, ob ich nochmal die Leitung übernehmen würde, hätte ich zugesagt. Aber es ist sicher gut so – und ich werde irgendwo anders innerhalb der Gymnaestrada mein Plätzchen finden.
 

Was gibst du deinem Nachfolger Jean-Luc Monney mit auf den Weg?

Ich bin stolz, dass Jean-Luc mein Nachfolger ist. Er weiss schon sehr viel über die Gymnaestrada und hat an den vorherigen Gymnaestradas so viele Erfahrungen sammeln können. Mit dem Schweizer Abend und jetzt in seiner Schnupperzeit als Vizepräsident konnte er so viel mitnehmen. Ich weiss, dass er alles Wichtige aufgeschrieben hat. Er wird das gut machen, davon bin ich überzeugt. Wenn er Fragen hat, kann er immer auf mich zukommen.

Ausserdem durften wir das OK der nächsten Gymnaestrada in Lissabon bereits kennenlernen und herumführen. 2027 wird die Gymnaestrada wieder ein mega Fest geben – turnerisch wie auch gesellschaftlich.
 

Werden wir dich 2027 in Lissabon auch antreffen?

Ich denke schon. Wie meine Rolle dann genau aussehen wird, weiss ich noch nicht genau. Aber es gibt einige, in denen ich mich sehen würde.

Reto Hiestand (links im Bild) übergibt die Delegationsleitung an Jean-Luc Monney.

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