Wo sonst vor allem Leichtathleten anzutreffen sind, waren am Pfingstwochenende vom 7./8. Juni 2014 zierlichere Gestalten im Athletik-Zentrum in St. Gallen zu bewundern. An den Schweizer Meisterschaften Rhythmische Gymnastik (SM RG), die von der RG Teufen organisiert wurden, vereinten sich Beweglichkeit und Eleganz mit Kraft und Präzision. Bei der Elite (Seniorinnen P6) erturnte sich die 16-jährige Maria Jiménéz Ludeña (RG Ittigen) die Schweizer Meisterkrone. War sie im letzten Jahr bei den Juniorinnen P5 noch Fünfte geworden, schaffte sie es dieses Jahr in der höchsten Kategorie mit beinahe sauberen vier Übungen zuoberst aufs Podest. «Ich bin froh, dass ich es heute geschafft habe, den Titel zu holen», so die RG-Ittigen-Gymnastin. Damit verwies die 16-Jährige die Qualifikationssiegerin Marina Neschaewa (RG Glarnerland) auf den zweiten Platz. Die Bronzemedaille im P6-Mehrkampf sicherte sich Anaïs Porto (Chêne Gymnastique Genève).
Lidiya Dimitrowa (Gym Biel-Bienne) dominierte den Mehrkampf der Juniorinnen P5. Sie wurde mit fast vier Punkten Vorsprung Schweizer Nachwuchsmeisterin. In den Gerätefinals holte sie sich mit ihrer Keulenübung eine weitere Gold- sowie mit Ball, Reif und Band drei Silbermedaillen.
Letzter Wettkampf vor der EM
Die Gruppe des Schweizer Nationalkaders, welches am Dienstag, 10. Juni 2014 an die Europameisterschaften Rhythmische Gymnastik nach Baku (Aser) reist, nutzte die Schweizer Meisterschaften, um vor der EM noch einen letzten Wettkampf zu bestreiten. Trotz Nervosität zeigten die Gymnastinnen zwei schöne Übungen. In der Keulen-Übungen verzeichneten sie kleinere Fehler (16,825), die Ball/Band-Übung gelang gut (18,600). Damit sicherte sich die Gruppe die Goldmedaille vor der RG Ittigen und Gym Biel-Bienne.
Neues RLZ
Das OK unter der Leitung von Ronny Zeibig und Michael Vils zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Schweizer Meisterschaften. «Ein guter Start für das neue regionale Leistungszentrum der Rhythmischen Gymnastik hier in St. Gallen», freute sich Zeibig. Dieses RLZ haben der Appenzeller und der St. Galler Turnverband zusammen initiiert. Dank der Unterstützung durch die Stadt St. Gallen kann dieses, nach zweijähriger Planungsphase im August 2014, loslegen.
Text: Alexandra Herzog-Vetsch



