Nicolas Schori zeigte eine gute Pflichtübung, hat aber in punkto «Time of Flight» (ToF) und Ausführung (E-Wert) noch etwas Luft gegen oben. In der Kür begann er stark, verlor dann aber an Höhe und büsste in der Ausführung ein. «Hätte er die Leistung der letzten WM wiederholen können, hätte er den Final problemlos erreicht», meinte Felix Stingelin, Chef Spitzensport STV. Simon Progin startete mit einer starken Pflicht mit guter Haltung und hoher «ToF». In der Kür kam er beim vierten Sprung deutlich aus der Achse und landete, ähnlich wie schon an der SM, neben dem Gerät (64,930, 25. Platz).
Guter Start, weniger gutes Ende
Sylvie Wirth startete hervorragend mit super Haltung und guter «ToF» in die Pflicht. Beim zehnten Sprung kam aber auch sie aus der Achse und landete mit einem Fuss in den Federn. Hätte sie diese Übung durchziehen können, wären hohe 47 Punkte möglich gewesen. Auch die Kür klappte nicht. Bei den vorbereitenden Strecksprüngen wollte die Baselbieterin zu früh wegspringen, weswegen ihr die Knie wegrutschten. Die Übung endete, bevor sie begonnen hat (41,420, 22.). Die zweite Frau im Schweizer Team, Fanny Chilo, zeigte eine solide Pflicht. Die Kür startete sie gut, kam dann aber zu nahe an die Umrandung und musste, um einen Abbruch zu verhindern, die Übung anpassen. Damit büsste sie bei der Ausführung, bei der «ToF» und der Schwierigkeit (D-Wert) ein (94,935, 13.). «Bei einem optimalen Durchgang wäre ein Final knapp möglich gewesen», so Stingelin.
Mit den modernen Trampolins, die eine grosse Wurfkraft haben, können die Athleten einerseits zwar hohe Spunghöhen erreichen und grosse D-Werte zeigen, aber andererseits ist damit das Risiko für Übungsabbrüche deutlich gestiegen. Dieses liegt bei grossen Titelkämpfen bei gegen 40 Prozent. «Es ist fraglich, ob diese Entwicklung dem Trampolinsport zuträglich ist», gibt der STV-Spitzensportchef zu bedenken.
Text: Alexandra Herzog
News
Europäische Spiele, Trampolin: Durchzogene Leistungen der Schweizer/-innen
Vier Schweizer Trampolinturner/-innen bestritten am Mittwoch, 17. Juni 2015 an den Europäischen Spielen in Baku (Aser) die Qualifikation im Einzel. Für die Finals der Top 6 (1 pro Nation) reichte es nicht. Nicolas Schori ist als bester Schweizer auf Rang 11 zweite Reserve für den Final.



