Ein Netz von Hindernissen erfolgreich überwunden
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Ein Netz von Hindernissen erfolgreich überwunden

Gymlive 4/25 | Kompakt Tessin
Lara Rigamonti
Fotos: zvg

Die folgende Geschichte erzählt von gemeinsamen Anstrengungen zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels, verschiedenen Sprachen und Freundschaft. Es ist eine Geschichte, die mit zahlreichen Schwierigkeiten begann, die häufig auftreten, wenn verschiedene Sprachregionen der Schweiz zusammenkommen.

Im August 2025 führte der Trainer Elia Albisetti (SFG Chiasso) sein National-Team zur Indiaca-Weltmeisterschaft in Tartu (EST), wo es einen guten vierten Platz belegte. Das Frauenteam, bestehend aus sechs ausgewählten Spielerinnen aus der Deutschschweiz und drei Tessinerinnen, trat in der Kategorie Open an, der Kategorie für die jüngsten Spielerinnen ab 16 Jahren. Die Begeisterung war gross, die Spielerinnen zeigten ihr grosses Können und der Trainer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Doch wie verlief die Vorbereitung? Welche Schwierigkeiten gab es?

Verschiedene Sprachen, gemeinsames Spiel

Die Sprache stellte die erste Hürde dar. Die Deutschschweizerinnen sprachen und verstanden kein Italienisch. Glücklicherweise konnten zwei der drei Tessinerinnen Deutsch und vor den ersten Trainingseinheiten, in denen Trainer Elia Albisetti sich auf Italienisch ausdrückte, übersetzten die beiden Tessinerinnen alles ins Deutsche. Französisch und Englisch – Sprachen, die Elia Albisetti beherrscht, waren für die Mädchen leider keine Option.

Nach einigen Trainingseinheiten beschlossen die Mädchen, ein kleines italienisch-deutsches Glossar mit den Indiaca-Fachbegriffen zu erstellen, das der Trainer während der gesamten eineinhalb Jahres des Trainings lernen und nutzen konnte. Die in den beiden Sprachen verwendeten Fachbegriffe waren sehr nützlich, damit die Spielerinnen sowohl im Training als auch vor allem während der Spiele Ratschläge, Tipps und Anfeuerungen vom Trainer in ihrer Muttersprache hören konnten. Die meisten Deutschschweizerinnen haben sich auch mit dem Erlernen der italienischen Sprache beschäftigt, um den Bemühungen des Trainers entgegenzukommen.
 

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Immer noch Indiaca, aber ein anderes Spiel

In allen Disziplinen kann der Stil – in diesem Fall die Art des Spiels – etwas unterschiedlich sein. Jede Region hat ihren eigenen Stil, und das gilt auch für die Trainer. Daher war es sicherlich eine weitere Herausforderung, eine kompakte Mannschaft aus Spielerinnen verschiedener Vereine zusammenzustellen. «Mein Glück mit dieser Mannschaft war, dass die drei Spielerinnen aus dem Tessin meinen Spielstil bereits kannten und die anderen Spielerinnen sich sehr gut angepasst haben. Es war daher möglich, eine wirklich gute Gruppe zu bilden», sagt Elia Albisetti. Dank ihres Engagements gelang es den Mädchen, auch ausserhalb der Turnhalle ein sehr eingespieltes und geschlossenes Team aufzubauen.

Elia Albisetti, Trainer Indiaca National-Team

Mein Glück mit dieser Mannschaft war, dass die drei Spielerinnen aus dem Tessin meinen Spielstil bereits kannten und die anderen Spielerinnen sich sehr gut angepasst haben.

Neues Team, neue Freundschaften

Das Frauenteam trainierte eineinhalb Jahre lang an rund dreissig Trainingstagen. Ein Wochenende im Tessin, in Chiasso, und ein Wochenende in Basel. Man beherbergte sich gegenseitig: Die Familien der Spielerinnen stellten sich zur Verfügung, um ihre Mitspielerinnen und den Trainer zu beherbergen. Diese gemeinsam verbrachten Wochenenden, nicht nur in der Sporthalle, sondern auch beim Kennenlernen des Privatlebens der Teamkolleginnen, haben dazu geführt, dass eine wunderbare, geschlossene Gruppe entstanden ist. «Unabhängig von den Ergebnissen wusste ich, dass die Mädchen am Ende der Weltmeisterschaft neue Freundschaften geschlossen hatten, und das ist viel mehr wert als jeder Preis», sagt Elia Albisetti mit einem Lächeln.

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Schweizer Ebene

Die von Elia Albisetti trainierte Mannschaft war nicht die einzige, die an den Weltmeisterschaften in Tartu teilgenommen hat. Es waren noch fünf weitere Teams mit ihren jeweiligen Trainern aus verschiedenen Regionen der Schweiz dabei. Elia Albisetti hebt die hervorragende Zusammenarbeit mit der Indiaca-Verantwortlichen des STV, Priska Schenk, hervor, die bei den Sitzungen und im E-Mail-Verkehr immer alles sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch erklärte. Daher erfolgte die gesamte Kommunikation zwischen Verantwortlichen, Trainern und Spielern im Zusammenhang mit den diesjährigen Indiaca-Weltmeisterschaften in beiden Sprachen. Eine Geste und eine Anstrengung, die alle zufriedenstellte und zu einer vorbildlichen Zusammenarbeit führte.

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