Noe Seifert sensationeller 8. im WM-Mehrkampf – Florian Langenegger auf Rang 14

  • 5. Oktober 2023

  • Thomas Ditzler

  • Janis Fasser

  • VIDEO SRF Sport

Historisch zum Dritten: Noe Seifert turnt sich an den Kunstturn-Weltmeisterschaften in Antwerpen auf den achten Rang im Mehrkampf. So gut war seit 1950 kein Schweizer Turner mehr klassiert. Den Weltmeistertitel holt sich wie 2022 der Japaner Daiki Hashimoto. Silber geht an Illia Kovtun (UKR) und Bronze an Frederick Richard (USA).

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Und noch einmal schreiben die Schweizer Kunstturner Geschichte. Mit 82,431 Punkte blieb Noe Seifert im Mehrkampf-Final vom Donnerstag, 5. Oktober 2023 ganz knapp hinter seinem Qualifikations-Total, konnte sich aber rangmässig verbessern und klassierte sich am Ende auf dem sensationellen achten Platz. Dies ist die beste WM-Mehrkampf-Rangierung eines Schweizer Männerturners seit 1950. Ohne den Sturz bei der Landung nach der Reck-Übung wäre Seifert gar Fünfter geworden.

Abgesehen von diesem Missgeschick zeigte der Aargauer bei seinem dritten Wettkampf innert fünf Tagen einmal mehr eine beachtliche Leistung. In seinem ersten Mehrkampf-Final an einer WM, legte Seifert bereits am ersten Gerät, dem Pauschenpferd, den Grundstein für die darauffolgenden Geräten. Besonders im dritten und vierten Durchgang wusste Seifert mit seinen Leistungen zu punkten.

17 Übungen innert fünf Tagen

Sowohl am Sprung als auch am Barren erhielt er zweimal eine Note über 14 Punkte. Weil die Konkurrenz ebenfalls nicht fehlerfrei blieb und Seifert sich von dem Sturz am Reck bei der abschliessenden Boden-Übung nicht noch aus dem Konzept bringen liess, glänzte der Satus-ORO-Turner am Ende mit diesem achten Rang, der ihm zugleich ein WM-Mehrkampf-Diplom einbrachte. Die 13,833 Punkte, welche Seifert für seine Darbietung am Boden erhielt, war die insgesamt 17. Note, die der Aargauer innerhalb von fünf Tagen an diesen Weltmeisterschaften erturnte.

Sichtlich erschöpft zeigte sich Seifert auch nach dem Wettkampf: «Ich bin einfach nur froh, dass es jetzt durch ist. Trotz des Sturzes bin ich mit meiner Leistung zufrieden.» Angesprochen auf seinen Reck-Abgang meinte er nur: «Ich habe die Rotation zu spät beendet. So schnell kann es gehen und man landet auf dem Gesäss», so Seifert, der sich jedoch nur kurz darüber genervt hat. «Viel mehr bin ich glücklich darüber, dass es für ein Diplom gereicht hat – aber jetzt brauche ich eine Pause.»

Einmal mehr sturzfrei geblieben

Auch der zweite Schweizer in diesem Mehrkampf-Final zeigte sich nach seinem Einsatz überaus zufrieden. Wie für Seifert, war es auch für Florian Langenegger der erste Mehrkampf-Final an einer WM. Langenegger demonstrierte an diesem Abend, wie so oft, einmal mehr seine Nervenstärke. Auch wenn seine Punkteausbeute im Vergleich zu Seifert mit 80,931 Punkten etwas tiefer ausfiel, turnte er an jedem der sechs Geräten durch und zeigte kaum Unsicherheiten: «Ich bin sehr zufrieden, dass mir erneut ein Sechskampf ohne Sturz geglückt ist», so sein Fazit.

Trotz Mehrkampf-Final-Premiere sei er überhaupt nicht nervös gewesen, im Gegenteil: «Ich konnte den Wettkampf richtig geniessen», freute er sich. Die Höchstnote gelang dem STV-Schlossrued-Mitglied gleich zu Beginn des Wettkampfes am Sprung, bei dem er mit 14,233 Punkten belohnt wurde. «Die letzten Tage waren sehr anstrengend, aber mit vielen schönen Momenten verbunden», so Langenegger weiter. Er, der an dieser WM ähnlich oft im Einsatz (16 Übungen insgesamt) stand wie Seifert, zeigte sich ebenso froh darüber, dass die Wettkämpfe für ihn nun zu Ende sind.

Angesprochen auf seine Nervenstärke meinte der Aargauer nur: «Es ist unser Job, dass wir, wenn es darauf ankommt, bereit sind. Auf diese Momente trainieren wir täglich darauf hin.» Wenn es dann so klappe, wie im Mehrkampf-Final, sei er überglücklich. Entsprechend erfreut nahm er deshalb auch seinen ausgezeichneten 14. Platz (80,931 Punkte) zur Kenntnis. Das Aargauer Mehrkampf-Duo Seifert/Langenegger bildete aus Schweizer Kunstturn-Sicht den perfekten Abschluss an einer WM, die nach jedem Einsatz von Schweizer Athletinnen und Athleten mit einem erfreulichen bis gar «historischen» Ergebnis zu Ende ging.

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