Kaum habe der Wettkampf angefangen, sei er auch schon vorbei gewesen. Dies die Zusammenfassung der beiden Kunstturnerinnen Anny Wu und Lena Bickel nach ihrer Qualifikation an der WM in Jakarta. «Als ich mit der Balkenübung fertig war, merkte ich, dass ja nur noch der Boden wartet – es ging alles recht schnell», sagt Anny nach dem Wettkampf. Auch Lena spürte etwas Stress. «Vor allem das Einturnen war sehr zügig und ich war noch nicht so relaxt, wie sonst an Wettkämpfen.»
Abschluss einer intensiven Phase
Diese Aussage erstaunt wenig. Die WM in Jakarta ist der erste richtig grosse Anlass, den Lena seit ihrer Teilnahme an Olympia 2024 bestreitet. Da darf noch etwas Nervosität dabei sein. Mit ihrer Leistung ist sie aber zufrieden: «Ich habe alle Übungen geschafft ohne Sturz. Wenn ich zurückschaue, was seit Paris passiert ist und welchen Weg ich nun gemacht habe, bin ich sehr stolz auf meinen Wettkampf.» Sie hofft nun auf ein Weiterkommen in den Final, damit sie es dort noch besser machen kann.
Auch Anny ist zufrieden. Einzig die Bodenübung wurmt sie etwas: «Ich bin allgemein gut in den Wettkampf gestartet. Am Balken musste ich etwas korrigieren und anpassen, aber das ist aufgegangen. Am Boden unterlief mir dann ein blöder Fehler, der nervt. Ich wollte zu viel.» Sie sei zwar nicht gestürzt, aber es sei blöd. «Manchmal wäre weniger mehr. Es hätte gar nicht mehr gebraucht. Ich wollte aber, und dann kam der Fehler.»
Sie sei aber alles in allem sehr zufrieden mit ihrer Leistung. Auch für sie bildet die WM in Jakarta den Abschluss einer sehr anstrengenden und vollbepackten Zeit seit Juni 2024 mit Maturaprüfung, Wettkämpfen und kleinen Verletzungen.
Sie haben alles gegeben
Zufrieden mit den Leistungen seiner Frauen ist auch Trainer Frank Kistler: «Sie haben das sehr gut gemacht. Es war tatsächlich unerwarteterweise etwas stressig, aber beide haben geliefert und waren bereit. Ein paar kleine Fehler, wo sie sich noch verbessern können, aber sonst haben sie ihr Bestes gegeben.»
Sie haben das sehr gut gemacht
Lena schafft es in den Final
Nach ihrem Wettkampf hiess es für die beiden Schweizerinnen erst einmal abwarten. Nach ihnen kamen noch fünf weitere Subdivisionen und es blieb spannend bis zum Schluss. Am Ende reichte es für Lena mit 50,899 Punkten auf den 15. Platz und damit für die Qualifikation für den Final. Anny wurde mit der letzten Subdivision noch abgefangen und wurde immer weiter nach hinten gereicht. Am Schluss gab es den guten 30. Platz für die Turnerin aus Obersiggenthal.