Die lange Saison hat ihren Tribut gefordert. Seit Januar hatte Kaeslin keine Ruhephase und die Olympischen Spiele haben viel Substanz gekostet. Schweren Herzens muss sie auf ihren Körper hören und sich eine Pause gönnen. Die hintere Oberschenkelmuskulatur ist verhärtet und hindert sie vor allem am Boden und am Balken. Würde sie weiter machen, würde sie riskieren sich ernsthaft zu verletzen. Sie muss diesen Entscheid akzeptieren, auch wenn es ihr schwer fällt. «Ich möchte das Schweizer Publikum nicht enttäuschen, welches mich in den letzten Wochen so toll unterstützt hat. Aber ich werde in Bern auf alle Fälle vor Ort sein und meine Kolleginnen unterstützen.» Kronfavoritin auf den Titel Schweizer Meisterin 2008 ist nun die 16 Jahre alte Bernerin Yasmin Zimmermann, die ein «Heimspiel» bestreitet.
Ariella Kaeslin will sich schonen und gezielt auf die beiden noch verbleibenden Saisonhöhepunkte hinarbeiten: Der Start am Swiss Cup vom 2. November 2008 im Hallenstadion Zürich ist nicht gefährdet. Im Gegenteil – Kaeslin setzt alles daran, sich dann beim Schweizer Publikum für die Treue und Begeisterungsfähigkeit zu bedanken. Ausserdem will sie am World Cup Finale vom 13./14. Dezember 2008 in Madrid starten können. Die Chancen sehen sehr gut aus.
Renate Ried, Medienchefin STV
