Welchen Stellenwert haben die Revitalisierungsprojekte (RVP) für den Verband?
Claudia Nessier: Meiner Meinung nach haben die Revitalisierungsprojekte für den STV einen strategischen Stellenwert, insbesondere im Hinblick auf die neue Strategie 2032. Sie waren ein Impulsprojekt, das eine Entwicklung in Gang setzen konnte, das in der regulären Struktur nicht möglich oder schwierig zu initiieren gewesen wäre. Wir konnten Themen angehen und eine Weiterentwicklung starten oder auch gewisse Lücken schliessen. Alles mit dem Ziel, den STV zukunftsfähiger zu machen.
Wenn du sagst, vorher war es mit der Strategie nicht möglich, kannst du erläutern, was genau schwierig war?
Die STV-Strategie 2032 ist die erste umfassende Strategie dieser Art im Verband. Insbesondere die Digitalisierung wurde zuvor nicht systematisch angegangen. Erst durch externe Ereignisse wie die Coronapandemie wurden bestehende Defizite sichtbar – und durch die Revitalisierungsprojekte konnten wir gezielt an diesen Baustellen ansetzen und grosse Fortschritte erzielen. Die Strategie geht bis 2032. Die Revitalisierungsprojekte haben geholfen, den Start zu ermöglichen. Sie waren eine Art Türöffner, um in die Umsetzung zu kommen und den Start zu beschleunigen.
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In der Digitalisierung ist also etwas geschehen – wo sonst hat man sich revitalisieren können?
In vielen Bereichen wurde etwas angestossen, insbesondere im Hinblick auf die Stärkung des Ehrenamts. In der Corona-Zeit wurde deutlich, wie wichtig das Ehrenamt ist und wie sich die Gesellschaft verändert hat. Die Revitalisierungsprojekte spielen eine wichtige Rolle dabei, das Ehrenamt zu stärken, zu entlasten und die Arbeit einfacher zu machen, sodass mehr Zeit für die eigentliche Vereinsarbeit bleibt, die wirklich Wirkung erzielt.
Durch die Revitalisierungsprojekte konnten wir gezielt ansetzen und grosse Fortschritte erzielen.
War das eine grosse Chance dieser Projekte?
Ich glaube fest, dass uns die Projekte die Chance gegeben haben, uns komplett zu hinterfragen. Alte Gewohnheiten und alles, was man immer so gemacht hat, wurden hinterfragt und auch externe Impulse eingeholt. Das hat geholfen, gewisse Dinge aufzubrechen und neu aufzugleisen, um zukunftsfähiger aufgestellt zu sein.
Schauen wir in diese Zukunft: Wo siehst du die grössten Chancen für den Verband? Jetzt, wo die Vorarbeit geleistet ist, wie können wir davon profitieren?
Ich habe das Gefühl, wir haben gelernt, dass man keine Angst haben muss, sich zu hinterfragen und dass man stolz auf Traditionen sein darf und diese weiterhin pflegen kann. Die Kulturfrage ist zentral: Wie viel Bewährtes halten wir, weil es den Verband ausmacht, und wie schaffen wir den Schritt in die Zukunft? Besonders mit der Digitalisierung. Es bedeutet nicht, dass alles nur noch online und digital ablaufen soll. Der Austausch und das Miteinander sind genauso wichtig und sollten unbedingt beibehalten werden.
Wie viel Bewährtes halten wir, weil es den Verband ausmacht, und wie schaffen wir den Schritt in die Zukunft?
Der STV hat gut 362’000 Mitglieder. Wo spüren diese die Revitalisierungsprojekte? Wo können sie profitieren?
Das Coachingangebot und die Toolbox zeigen exemplarisch, wie RVPs wirken: Vereine erhalten konkrete Hilfestellungen für Herausforderungen im Ehrenamt oder in der Organisation. Wir geben Werkzeuge in die Hand, mit denen sie eigenständig Lösungen erarbeiten können – das schafft echten Mehrwert.
Siehst du ein Risiko, dass die Projekte jetzt, wo sie abgeschlossen sind, versanden?
Die Revitalisierungsprojekte sind auf dem Papier fertig, aber sie kommen jetzt in den Alltag und werden weitergeführt. Die Entwicklung wird nicht im gleichen Tempo weitergehen. Das Erarbeitete darf nun im Alltag ankommen, neue Routinen sollen sich etablieren und bei Bedarf können wir gezielt weiterentwickeln oder nachschärfen.
Revitalisierungsprojekte beim STV umfassen verschiedene Massnahmen, um den Verband zu modernisieren und zukunftsfähiger zu machen. Diese Projekte beinhalten unter anderem die Digitalisierung und die Stärkung des Ehrenamts. Sie zielen darauf ab, alte Strukturen aufzubrechen und neue Wege zu gehen, um den Verband besser aufzustellen und den Mitgliedern konkrete Vorteile zu bieten