Giulia Steingruber tritt vom Spitzensport zurück

  • 1. Oktober 2021

  • Vasilije Mustur

  • Martin Froehlich

  • VIDEO Thomas Ditzler

Die Ostschweizer Kunstturnerin Giulia Steingruber tritt vom Kunstturn-Spitzensport zurück. Die sechsfache Europameisterin, Olympia-Medaillen-Gewinnerin und Serien-Schweizermeisterin konzentriert sich in Zukunft auf ihre akademische und berufliche Laufbahn.

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Die Schweizer Kunstturn-Szene der Frauen verliert ihr Aushängeschild: Giulia Steingruber tritt nach ihren dritten Olympischen Sommerspielen im japanischen Tokio per Ende Jahr vom Spitzensport zurück. Für die 27-jährige Gossauerin war der Rücktritt der logische Schritt nach den Heim-Europameisterschaften in Basel und den Olympischen Sommerspielen: «Jetzt fühlt es sich richtig an ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen», sagt Giulia Steingruber.

Die Ostschweizerin blickt auf eine aussergewöhnliche Karriere zurück. Insgesamt nahm Giulia Steingruber an acht Europa-, sieben Weltmeisterschaften und an drei Olympischen Sommerspielen in London, Rio de Janeiro und Tokio teil. Dabei erturnte sich die Ostschweizer Kunstturnerin 12 Medaillen an internationalen Titelkämpfen: So gewann Giulia Steingruber an den Europameisterschaften 2013 in Moskau erstmals Gold am Sprung und konnte diesen Titel ein Jahr später an den Europameisterschaften im bulgarischen Sofia verteidigen. «Die Nationalhymne bei der Siegerehrung zu hören, ergibt Hühnerhaut! Dies für mich und meine Bestleistungen, erfüllte mich mit Stolz», sagt Giulia Steingruber.

Medaillensatz von Montpellier

Im darauffolgenden Jahr gewann die Team-Leaderin der Schweizer Kunstturn-Nationalmannschaft in Montpellier gleich einen gesamten Medaillensatz – angeführt von der Goldmedaille im Mehrkampf. Damit nicht genug: An den Heim-Europameisterschaften in Bern 2016 sowie an den Kunstturn-Europameisterschaften in Basel 2021 triumphierte Giulia Steingruber mit ihrer Goldmedaille am Sprung. «Es war eine grosse Ehre, mein Land an den Heim-Europameisterschaften repräsentieren zu dürfen. Ein nie erwarteter Mehrkampf-Europameistertitel für das Schweizer Frauenkunstturnen nach Hause zu bringen, war einfach unfassbar», fügt Giulia Steingruber an.

Bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften sorgte Giulia Steingruber während ihrer erfolgreichen Kunstturn-Karriere ebenfalls mehrmals für Furore: 2017 gewann die Ostschweizerin im kanadischen Montreal beispielsweise die Bronze-Medaille an ihrem Lieblingsgerät dem Sprung und erturnte sich ausserdem den siebten Platz im Mehrkampf.

Es war eine grosse Ehre, mein Land an den Heim-Europameisterschaften repräsentieren zu dürfen. Ein nie erwarteter Mehrkampf-Europameistertitel für das Schweizer Frauenkunstturnen nach Hause zu bringen, war einfach unfassbar.
Giulia Steingruber Kunstturnerin
Giulia Steingruber gewann an den diesjährigen Europameisterschaften in Basel mit einer herausragenden Leistung die Gold-Medaille am Sprung.

Krönung der Karriere in Rio

Gekrönt wurde Giulia Steingrubers Karriere mit der Bronze-Medaille an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro im Jahre 2016. Nachdem sie die Schweizer Delegation an der Eröffnungsfeier als Fahnenträgerin angeführt hatte, sicherte sich die Schweizerin die Bronze-Medaille am Sprung und ein Olympisches Diplom mit dem achten Rang im Bodenfinal. Mit dieser herausragenden Leistung an den Olympischen Spielen in Rio erfüllte sich die Ostschweizerin denn auch einen Kindheitstraum: «Rio hat sich tief in meinem Herzen verankert», blickt Giulia Steingruber zurück.

Abgerundet wird die aussergewöhnliche Karriere von Giulia Steingruber mit insgesamt 37 Titeln an Schweizer Elite-Meisterschaften – wie an den diesjährigen Meisterschaften in Kirchberg. Dort sicherte sich Steingruber im Mehrkampf, am Stufenbarren, Balken und am Boden die Goldmedaille. Nun tritt Giulia Steingruber vom Spitzensport zurück. Die Kunstturnerin möchte ihren Fokus in Zukunft auf Ihr Privatleben richten: «Glücklich, zufrieden und neugierig gehe ich einen Schritt weiter in meinem Leben.»

STV verneigt sich vor Giulia Steingruber

David Huser bedauert den Rückritt von Giulia Steingruber, kann den Entscheid der Athletin jedoch nachvollziehen. Zudem zollt David Huser der Athletin ihrem einwandfreien Charakter und ihren sportlichen Leistungen höchsten Respekt: «Wir dürfen stolz darauf sein, wie Giulia Steingruber den Kunstturnsport, die Schweiz und den STV in den vergangenen Jahren repräsentiert hat. Es war immer ein Privileg, einer solchen Vorzeigeathletin wie Giulia beim Turnen auf nationaler und internationaler Ebene zusehen zu dürfen.»

Giulia Steingruber bleibt als authentische Athletin in Erinnerung, welche sich dem Spitzensport zu 100 Prozent verschrieben hat. Darüber hinaus bewundern wir sie als sympathische Botschafterin des Schweizer Kunstturnsports sowie als eine intelligente und selbständige Leaderin und Teamplayerin.
Béatrice Wertli Direktorin STV

Auch STV-Direktorin Béatrice Wertli blickt auf die Karriere von Giulia Steingruber mit Bewunderung und Anerkennung zurück: «Giulia Steingruber bleibt als authentische Athletin in Erinnerung, welche sich dem Spitzensport zu 100 Prozent verschrieben hat. Darüber hinaus bewundern wir sie als sympathische Botschafterin des Schweizer Kunstturnsports sowie als eine intelligente und selbständige Leaderin und Teamplayerin.» Der Schweizerische Turnverband STV wünscht Giulia Steingruber auf ihrem Lebensweg alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.

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