Wer beim Jugendsport spart, zahlt später doppelt
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Wer beim Jugendsport spart, zahlt später doppelt

Simon Keller
Fotos: STV

Der Schweizerische Turnverband (STV) ist besorgt über die vom Bundesamt für Sport (BASPO) angekündigte Kürzung der Subventionen im Programm «Jugend+Sport» (J+S) um 20 Prozent ab 2026. Patrick Wyss, Bereichsleiter Jugend+Sport beim STV erklärt: «Diese Sparmassnahme trifft den Jugendsport im Kern und gefährdet das freiwillige Engagement, das ihn trägt.»

Die Kürzungen im Bereich J+S treffen die Vereine je nach Organisation und finanzieller Ausgangslage unterschiedlich, erklärt Patrick Wyss. «Fakt ist, dass das fehlende Geld anders kompensiert werden müsste. 20 Prozent Mindereinnahmen durch J+S sind jedenfalls nicht unerheblich. Aktuell erhalten die STV-Sportarten 14 Millionen Franken. Mit dieser Kürzung würden 2,8 Millionen wegfallen».

Mehr als 680'000 Kinder und Jugendliche nehmen in der Schweiz jährlich an J+S-Aktivitäten und -Lagern teil – in über 85 Sportarten. «J+S steht auch international für eine nachhaltige Nachwuchsförderung. Die Studie SOPHYA 2024 belegt: Wer früh Sport treibt, profitiert ein Leben lang – gesundheitlich, sozial und bildungsmässig.» Bewegung fördert die psychische und physische Gesundheit – gerade bei Kindern und Jugendlichen. «In einer Zeit wachsender Belastungen ist jeder Franken in den Sport von Kindern und Jugendlichen eine Investition in die Zukunft. Wer hier spart, zahlt später doppelt», sagt Patrick Wyss. «Das Fundament J+S sollte gestärkt und nicht geschwächt werden.»

Trainingsqualität sinkt

Neben dem Sportangebot der Kinder und Jugendlichen hat die Kürzung auch einen direkten Einfluss auf die Ausbildung. Sämtliche J+S-Kurse werden ebenfalls subventioniert mit 50 Franken pro Tag und Teilnehmenden. Nur dadurch können die J+S-Kurse kostengünstig angeboten werden. «Dies ist unter anderem einer der Erfolgsfaktoren des J+S-Systems», so Wyss. Die Motivation, als Verein am J+S-System teilzunehmen, sinkt natürlich mit weniger Subventionen. «Fatal wäre, wenn sich die neuen Leitenden dadurch nicht mehr, wie selbstverständlich, für die J+S-Kurse anmelden und sie nicht mehr besuchen. Mit nicht ausgebildeten Leitenden würde die Trainingsqualität und somit der sportliche, persönliche und gesellschaftliche Nutzen der Trainings massiv reduziert. Ich mag mir nicht ausmalen, wenn dies so eintreffen würde.»

Sportliche Chancengleichheit ermöglichen

Das J+S-Geld trägt auch zur sportlichen Chancengleichheit bei, indem es allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation, die Teilnahme an Sportaktivitäten ermöglicht. «Die Vereine finanzieren damit Trainingsmaterialien, Ausrüstung und die Teilnahme an Wettkämpfen, wodurch auch Kinder und Jugendliche aus weniger wohlhabenden Familien gefördert werden können», erklärt Patrick Wyss, Bereichsleiter Jugend+Sport beim STV.

Eine Kürzung darf keine Option sein

Die Kürzung hätte nicht nur negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, sondern auch auf die gesellschaftliche Integration und den Zusammenhalt. «Eine Kürzung führt langfristig zu einem Rückgang der sportlichen Aktivitäten und der Förderung junger Talente, was höchst bedauerlich wäre», so Patrick Wyss abschliessend.

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