Nationalkader 2026: Erste Frau im Kader A und zwei Rücktritte
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Nationalkader 2026: Erste Frau im Kader A und zwei Rücktritte

Simon Keller
Fotos: Tom Weller/24passion/STV

Die Selektionskommissionen des Schweizerischen Turnverbands hat heute die neuen Nationalkader in den Sportarten Kunstturnen, Rhythmische Gymnastik und Trampolin bekannt gegeben.

Im Kunstturnen wurde mit Lena Bickel erstmals seit der Einführung der A-, B- und C-Kader vor zwei Jahren eine Frau ins A-Nationalkader aufgenommen. Dies ist ein Meilenstein für das Frauenkunstturnen und unterstreicht die kontinuierlich gute Arbeit – sowohl der Athletinnen als auch der Trainerinnen und Trainer.

Das sind die neuen Kader 2026

Nationalkader A

Nationalkader B

Nationalkader C

David Huser, Chef olympische Mission STV

Die Einstufung in die drei Kaderstufen A, B und C ermöglicht es uns, innerhalb des Nationalkaders klare und transparente Selektionskriterien anzuwenden. Dadurch können wir die Athletinnen und Athleten gezielt fördern und ihre Entwicklung optimal unterstützen.

Zwei Rücktritte

Chiara Giubellini und Moreno Kratter haben sich im Hinblick auf die neue Kaderselektion entschieden, ihre Karrieren zu beenden. Für Chiara Giubellini gab es mehrere Gründe, die sie zu diesem Schritt führten: «Ich hatte eine tolle Zeit während meiner Kunstturnkarriere. In den letzten Jahren setzte mir mein Körper jedoch sowohl physisch als auch psychisch immer wieder Grenzen, sodass ich nicht voll trainieren konnte. Dadurch war es mir nicht mehr möglich, auf meinem gewohnten Niveau zu turnen. Deshalb habe ich mich entschieden, meine Karriere zu beenden», erklärt die 19-Jährige vom STV Obersiggenthal.

Karriereüberblick

Chiara Giubellini trat 2021 ins Nationalkader ein und vertrat die Schweiz unter anderem bei den Europameisterschaften 2022 in München. Dort erreichte sie gute Platzierungen im Teamwettbewerb sowie an den Geräten Sprung, Boden und Balken. Bei den SchweizerMeisterschaften 2023 gewann sie den Titel am Balken und sicherte sich weitere Top-Resultate im Mehrkampf. Auch international war sie präsent – und anderem bei Länderkämpfen und World Cups, zuletzt 2023 in Varna.

Für Moreno Kratter stand der Entscheid bereits vor der WM in Jakarta fest: «Ich wollte mich nach dem Olympiajahr 2024 noch auf die EM und die WM von diesem Jahr vorbereiten, hatte aber Anfang 2025 Probleme mit dem Rücken.» Der 27-jährige Zürcher musste die Vorbereitung für die EM deshalb abbrechen und setzte sich die WM in Jakarta als neues Ziel. «Ich merkte aber bald, dass es nicht mehr reicht. Der Körper war nicht mehr zu 100 Prozent da und damit wurde es auch im Kopf schwierig.» Dass er im Februar 2026 sein Informatikstudium abschliessen wird und schon Perspektiven für die Zukunft hat, erleichterte seinen Entscheid. «Ich weiss, wie es mit mir weitergeht und bin auf der Suche nach einer Stelle als Software-Engineer. Der Zeitpunkt für den Rücktritt war für mich deshalb genau richtig.»

Karriererückblick

Moreno Kratter gehörte seit 2019 zum Schweizer Nationalkader und war vor allem am Reck erfolgreich. Zu seinen grössten Erfolgen zählen die Goldmedaille am Reck am Europäischen Olympischen Jugendfestival 2015 sowie Silber und Bronze am Reck und mit der Mannschaft bei den Junioren-Europameisterschaften in Bern 2016.  Auch an Schweizer Meisterschaften holte Kratter mehrere Podestplätze. Zudem vertrat er die Schweiz bei Weltmeisterschaften (Kitakyushu 2021, Liverpool 2022) und Europameisterschaften (München 2022, Antalya 2023) der Elite.

Talent und Verlässlichkeit

Moreno Kratter war über Jahre ein verlässlicher Athlet im Team und trug mit seinen Leistungen dazu bei, die Schweiz international zu vertreten. Sein Rücktritt markiert das Ende einer prägenden Phase für ihn und das Nationalteam. Chiara Giubellini galt als talentierte Athletin mit besonderen Stärken am Sprung und Balken. Ihr Rücktritt ist für das Schweizer Team der Verlust einer vielseitigen Turnerin, die sich stets engagiert zeigte und den Teamgedanken lebte – auch wenn dieser, wie sie selbst einmal sagte, «manchmal belastend sein kann». Dies, weil die eigene Leistung nicht nur für sich, sondern auch für das Team zählt. «Da sei schon Druck da, zu liefern.»

Der STV bedankt sich bei Chiara Giubellini und Moreno Kratter für ihre Leistungen und ihr unermüdliches Engagement und wünscht ihnen alles Gute für ihre Zukunft.

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