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Kunstturnen: SM Mehrkampf – Steingruber/Capelli

Peter Friedli, GYMlive

An den Schweizer Meisterschaften Kunstturnen vom Samstag/Sonntag, 6./7. Oktober 2012 in Oberbüren, holte sich das Olympia-Starter-Paar, Giulia Steingruber und Claudio Capelli am ersten SM-Tag die Einzeltitel im Mehrkampf. In der Amateurklasse dominierten Jennifer Senn und Alessandro Dang.

«Das sehen wir am Schluss, wie es ausgehen wird», meinte Claudio Capelli (BTV Bern) beim Einturnen. Eigentlich war im Pablo-Brägger-Dorf Oberbüren zu den Brägger-Festspielen angerichtet. Nachdem der Fan-Club von Pablo Brägger (TV Oberbüren) die SM-Organisation übernommen hatte, hofften natürlich alle auf einen Sieg des Titelverteidigers von 2011 in Bellinzona. Daraus wurde nichts. Claudio Capelli, der Olympia-Starter von London 2012 (17. im Mehrkampf) und erfahrenster Kaderturner, spielte sein Routine voll aus und holte in der Ostschweiz den begehrten Mehrkampftitel 2012 im Kunstturnen mit 86,80 Zählern, vor dem acht Jahre jüngeren Eddy Yusof (TV Bülach, 86,40). «An einen Titel habe ich heute gar nicht gedacht. Ich musste schauen, dass ich nach den Olympischen Spielen die Übungen wieder zusammenbrachte. Ich durfte nicht mit dem Ziel anreisen, hier zu gewinnen, das wäre vermessen gewesen. Zudem spürte ich am Schluss den Druck von Eddy Yusof», meinte Capelli nach dem Wettkampf. Der Berner übernahm erst nach dem fünften Gerät und einer abgeklärten Barrenübung die Führung. Nach 2004, 2007 und 2010, ist es der insgesamt vierte Meistertitel, der mit Claudio Capelli ins Berner Seeland reist.
Mehr als ein gelungener Farbtupfer im SM-Wettkampf war der langjährige Kaderturner Mark Ramseier (STV Teufenthal). Der Aargauer («Wenn es so läuft, ist es ein gelungener Abschluss») lag bis zum vierten Geräte in Führung und belegte am Schluss Rang 4. Es war die insgesamt 12. und letzte SM, die der Jura-Student in der Ostschweiz absolwiert hat. Er wurde entsprechende gefeiert. «Alle meine Vereinskollegen und sind angereist um mich zu unterstützen und ich wusste von allem nichs. Genial», so ein etwas gerührter Mark Ramseier. Künftig will er den STV Teufenthal im Vereinsturnen unterstützen. 

«Wollte etwas zeigen»
Giulia Steingruber (TV Gossau/TZFF-St. Gallen) musste von ihrem Wohnort Gossau aus lediglich 9,6 Kilometer fahren, um ihren Mehrkampf-Titel von 2011 zu wiederholen. Sie erturnte sich mit 54,55 Punkten die Goldmedaillen vor Ilaria Käslin (SFG Chiasso, 52,55) und Nadia Mühlhauser (SVKTV Wünewil, 51,05): Heimspiel mit Heimsieg in Oberbüren für Steingruber. «Mit meinem heutigen Mehrkampf bin ich mittelmässig zufrieden. Nach den Olympischen Spielen bin noch etwas müde. Dem Publikum hier wollte ich etwas zeigen. Von 2001 bis 2008 trainierte ich in Oberbüren. Jeder Wettkampf ist sicher speziell, hier ‹zu Hause› zu turnen aber am schönsten. Jetzt kommen noch die Gerätefinals am Sonntag, da bin ich zuversichtlich», so die neue/alte Schweizer Kunstturnkönigin 2012. Die Ostschweizerin kann die Gerätefinals am Sonntag zuversichtlich angehen, beim Sprung, am Barren und auf der Bodenmatte holte die EM-Bronzemedaillenturnerin die Tageshöchstnoten. Nur beim Balken wurde sie mit einem Sturz Zweite hinter Käslin.

Senn und Dang
In Oberbüren turnten 25 Turnerinnen und 10 Turner um die Amateurtitel 2012. Jennifer Senn (Kutu Stein-Fricktal), die gewesene Nationalkader-Turnerin, holte sich in dieser Klasse den Frauentitel. Bei den Turnern (sie turnten vier Geräte) hatte am Schluss der Tessiner Alessandro Dang (SG Lugano) die Nase vorne.

SM-Sonntag: Die SM geht am Sonntag, 7. Oktober 2012 weiter. Hallenöffnung ist um 10 Uhr, um 11.10 Uhr startet der erste und um 13.50 Uhr der zweite Teil der Gerätefinals der Turner/-innen.

Text: Peter Friedli

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