Wenn Weiss auf Edelweiss trifft: Turner und Sennen im Sägemehl-Duell
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Wenn Weiss auf Edelweiss trifft: Turner und Sennen im Sägemehl-Duell

Carolina Estibeira
Foto: Barbara Loosli

Am Wochenende schwingen beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Mollis im Glarnerland 274 Schwinger um den einzigen Königstitel, der in der Schweiz zu haben ist: Schwingerkönig. Unter allen qualifizierten Schwingern sind auch 43 «Weisshosen»: Nämlich die Turnerschwinger. Zum Beispiel Florian Gnägi, Marcel Bieri oder Jeremy Vollenweider.

Am ESAF steht nicht nur die «Edelweiss»-Fraktion im Sägemehl und schwingt um das begehrte Eichenlaub, sondern auch die «Weiss-Shirt»-Fraktion. Der Schwingsport besteht nämlich nicht nur aus den Sennenschwingern, sondern auch aus den Turnerschwingern. Als Disziplin des Nationalturnens gehört Schwingen auch zu den STV-Sportarten.

Nationalturnen
Seit rund 500 Jahren wird die Sportart «Nationalturnen» ausgetragen. Und das ausschliesslich in der Schweiz. Der Wettkampf besteht aus acht Disziplinen: Hochweitsprung, Ringen, Steinheben, Steinstossen, Weitsprung, Freiübung, Schnell-Lauf und eben Schwingen. Die Sportart wird vom Eidgenössischen Nationalturnverband (ENV) betreut, der als Fachverband des Schweizerischen Turnverbandes (STV) fungiert. 

Alle sechs Jahre wird an den Eidgenössischen Turnfesten des STV der Turnfestsieger im Nationalturnen gekürt. Dieses Jahr hat Samuel Schwyzer aus Grosswangen den Titel geholt. Auch er steht am Wochenende am ESAF, dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis, im Sägemehl. 

Disziplin «Schwingen» im Nationalturnen
Foto: Hugo Blanc
Samuel Schwyz, Nationalturner «TV Grosswangen»
Foto: ENV

Unterschiede Turner und Sennen

Samuel Schwyzer ist im Turnverein Grosswangen. Als Nationalturner schwingt er mit einem weissen Kurzarm-Shirt und langen weissen Hosen. Die Sennen treten in einem Edelweiss-Hemd und dunklen Hosen an. Nebst der Bekleidung liegt ein grosser Unterschied in der Vereinszugehörigkeit. Die Sennenschwinger sind in einem reinen Schwingklub. Die Turnerschwinger sind in einem Turnverein aktiv und üben nebst Schwingen auch noch andere Sportarten aus. Ganz strikt ist die Trennung aber nicht. Ein Turner kann sich auch entscheiden, in einem Edelweiss-Hemd zu schwingen, und umgekehrt. Ein bekannter Nationalturner, der als Senne auftritt, ist zum Beispiel der Thurgauer Samuel Giger. 

Samuel Giger, Nationalturner «TV Märstetten»
Foto: Barbara Loosli
Nationalturner Florian Gnägi (TV Studen)
Foto: Barbara Loosli
Foto: Barbara Loosli

Steinstossen
Parallel zum Schwingen findet auf dem ESAF-Gelände auch das Steinstossen statt. Die Teilnehmer haben sich vorher bei drei Qualifikationswettkämpfen in Kaltbrunnen einen Platz für das ESAF erkämpft. Beim Steinstossen gibt es drei Kategorien: 

  • einen 20-Kilo-Stein einhändig mit Anlauf stossen
  • ein 40-Kilo-Mythenstein einhändig aus dem Stand stossen
  • den 83.5 kg schweren Unspunnenstein mit Anlauf stossen. 

Pro Kategorie gibt es 24 Athleten, die in Mollis antreten. Das Steinstossen ist auch eine Disziplin im Nationalturnen und ist somit auch Teil der STV-Sportarten. 

Disziplin «Steinstossen» im Nationalturnen
Foto: Hugo Blanc
TV Zihlschlacht
Foto: STV
TV Zihlschlacht
Foto: STV

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