Die SM-Teilnahme von Andrin Habegger und Aron Kiser wäre nach dem ESAF beinahe den Thurgauer Feierlichkeiten zum Opfer gefallen. Aber schliesslich nahmen beide den Wettkampf in Angriff. Allerdings spürte vor allem Habegger Nachwirkungen. Er büsste im Weitsprung 2,4 Punkte ein, was ihn zu einer Aufholjagd im Sägemehl zwang.
Thurgauer und Innerschweizer
Der Kampf um die Nachfolge des abwesenden Jeremy Vollenweider spielte sich unter den Thurgauer und Innerschweizer Spitzenathleten ab. Die nach den Vornoten führenden Ueli Rölli und Noah Gisler blieben am Nachmittag sieglos. Der nachgemeldete Schwyzer Benjamin Züger hielt im Titelrennen lange mit, doch der gestellte Gang Ringen gegen Kiser kostete ihn den Schlussgang. David Wüest bezwang hingegen in dieser neunten Disziplin Noah Gisler mit einem Beinangriff.
Doppeltes Pech für Habegger
Bei Punktgleichheit mit Andrin Habegger erhielt Aron Kiser den Vorzug für den Schlussgang gegen David Wüest, der am Vormittag im Ringen mit Habegger gestellt hatte.
Die Endausmarchung verlief animiert, weil Wüest immer wieder mit Kopfgriff die Entscheidung suchte. Aber Kiser, seit diesem Jahr Nordostschweizer Teilverbands-Kranzschwinger, konterte mehrmals gefährlich mit Kurz. Die Entscheidung fiel nach 8:45 Minuten. Wieder griff Wüest an, aber diesmal zog der Märstetter so satt nach, dass es für den Grosswangener kein Entrinnen mehr über die Brücke gab. Habeggers Traum, bei einem Gestellten den Titel zu erben, entschwand. Ihm blieb «nur» Rang 2 mit zwei Zehntelpunkten Rückstand.
«Das brauchte viel Ausdauer, es war eine Willensleistung», kommentierte Kiser die Entscheidung 75 Sekunden vor dem drohenden Remis. Am Eidgenössischen Turnfest in Lausanne hatten sich die beiden noch resultatlos getrennt. «Natürlich war ich im ersten Moment enttäuscht, aber mit etwas Distanz kann ich sagen, dass ich zufrieden bin, weil ich heute mein Leistungsvermögen abrufen konnte», erklärte der Schlussgangverlierer, der am Morgen verspätet aus dem militärischen Dienst als Grenadier angereist war.
Aargau ohne Kranzgewinn
Das Freiamt respektive der Turnverein Villmergen brillierte unter der Leitung von Jakob Frischknecht mit einer starken organisatorischen Leistung mit sympathischer Pflege von Schweizer Traditionen, inklusive eines prächtigen Gabentempels. Mit 231 Teilnehmende blieb der Aufmarsch am Ende der Saison mit zwei eidgenössischen Anlässen respektabel. Am Nachmittag verfolgten gegen 1000 Zuschauer die Zweikämpfe auf den fünf Sägemehlringen.
Eine Enttäuschung für die gastgebenden Freiämter war der ausbleibende Kranzgewinn. Joel Meier verfehlte diesen mangels Sieg im Sägemehl um einen Zehntelpunkt. Stattdessen holte der Nachwuchs einige Auszeichnungen.