Nach seinem bislang besten ersten Zehnkampftag noch auf dem vierten Zwischenrang gelegen, startete Andrin Huber (TV Teufen) am zweiten Tag eine beeindruckende Aufholjagd. Über 110 m Hürden (14,23) und im Diskus (41,75 m) stellte er – wie tags zuvor über 100 m, im Weit- und Hochsprung sowie über 400 m – Saisonbestleistungen auf und übernahm mit der Egalisierung seines Stabhochsprung-Hausrekords (4,80 m) die Führung.
Diese baute der Speerwurf-Disziplinsieger mit seinem überhaupt ersten 60-m-Wurf (60,50 m) weiter aus und brachte den Europameistertitel im abschliessenden 1500-m-Lauf (4:23,09) mit einer Reserve von 80 Zählern auf den zweitplatzierten Niederländer Jeff Tesselaar schon fast königlich nach Hause. Insgesamt ist es die elfte Goldmedaille für Swiss Athletics bei den seit 1997 alle zwei Jahre ausgetragenen U23-Kontinentaltitelkämpfen, die erste im Zehnkampf (nach deren zwei im Siebenkampf).
Viertbester Schweizer Zehnkämpfer aller Zeiten
Noch mehr: Mit 8188 Zählern pulverisierte Andrin Huber sein bisheriges Besttotal (8041). In der nationalen Allzeitbestenliste überholt er Philipp Huber (8153) und rückt hinter Simon Ehammer (8575), Stephan Niklaus (8432) und Beat Gähwiler (8244) auf Position vier vor.
Was der frischgekürte U23-Europameister seinem Vorbild, Vereins- und Trainingskollegen voraushat: U20-Zehnkampf-Europameister Simon Ehammer (TV Teufen) wurde 2021 zwar auch U23-Europameister, allerdings im Weitsprung und nicht in der Königsdisziplin. Das hat in der U23-Kategorie erst Andrin Huber geschafft.