Weichenstellungen für die Zukunft des Turnsports
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Weichenstellungen für die Zukunft des Turnsports

Simon Keller
Fotos: STV

Am 6. September 2025 trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsverbände zur Herbst-Verbandsleitungskonferenz (VLK) des Schweizerischen Turnverbands (STV) in Olten. Die Konferenz stand ganz im Zeichen der Weiterentwicklung des STV – strukturell, finanziell und ethisch.

Mitgliederstruktur und Beiträge: Konsultativ, aber kontrovers

Die Mitgliederstruktur und die Höhe der Beiträge wurden intensiv diskutiert. Besonders die Tarife für Jugendliche sowie für Menschen mit Behinderung sorgten für kritische Stimmen aus verschiedenen Kantonen. In einer Konsultativabstimmung wurde die neue Struktur mehrheitlich angenommen, die Beitragshöhe jedoch zunächst abgelehnt. Ein überarbeiteter Vorschlag – 62 Franken für Erwachsene, 32 Franken für Erwachsene light und 20 Franken für Kinder und Jugendliche – fand anschliessend breite Zustimmung. Die Umsetzung ist ab 2027 vorgesehen. Über die Beiträge für Menschen mit Behinderung wird an der Frühlings-VLK 2026 erneut beraten.

Budget 2026: Ein Balanceakt

Das Budget 2026 wurde nach intensiver Diskussion mit einem Ausgabenüberschuss von 398'061 Franken konsultativ mehrheitlich angenommen. Ein alternativer Vorschlag mit der Umsetzung der neuen Mitgliederstrukturen schon auf 2026 (statt 2027) und einem budgetierten Einnahmeüberschuss fand keine Zustimmung. Die endgültige Genehmigung des Budgets erfolgt an der Abgeordnetenversammlung im November.

Ausblick Contest 2.0

Ein zentrales Thema der Budgetplanung war die Lizenzierung der Wettkampf-Software Contest 2.0. Diskutiert wurde insbesondere, dass die Kosten von 80'000 Franken zusätzlich in das aktuelle STV-Budget aufgenommen und nicht direkt den Verbänden belastet werden. Da diese Kosten ab 2027 ohnehin über die Mitgliederbeiträge gedeckt werden sollen, betrachtete die Versammlung diese Lösung als fairen Kompromiss.

Fabio Corti (ZV-Präsi), Stefan Riner (Direktor STV) und Loris Galbusera (Präsident Tessiner Turnverband)
Karin König, Präsidentin Thurgauer Turnverband
Diego Raveglia (Tessin), Francis Büchi (Gym Vaud, rechts)
Moritz Lüthi (Zürcher Turnverband), Daniel Kim (Ethik&Recht STV, rechts)
Patrick Locher, Turnverband Bern-Oberaargau-Emmental
Stephan Niederhäuser, Präsident Zürcher Turnverband
Die Zuger und die Thurgauer haben es lustig miteinander

Neuwahlen und Reglemente: Klares Ja zur Ethikkommission

Neben Budget und Mitgliederstruktur standen auch die Totalrevision und die Genehmigung von revidierten Geschäftsregelementen sowie Vorschläge für Neu- und Ersatzwahlen in den Gremien Zentralvorstand, Geschäftsprüfungskommission und Ethikkommission auf der Traktandenliste. Die entsprechenden Geschäftsreglemente, die die Basis für die Arbeit dieser Gremien bilden, wurden vorbehaltslos genehmigt. Auch die Annahme der totalrevidierten Statuten an der Abgeordnetenversammlung scheint auf Kurs zu sein. Bei einer Konsultativabstimmung unter den Verbandsleitenden sprach sich eine Mehrheit für eine Annahme aus.

Als Ersatz für das scheidende ZV-Mitglied Roland Schenk wurde Cornel Hollenstein vom Bündner Kantonalturnverband vorgestellt. Auch über diese Wahl sowie sämtliche Reglemente muss – wie das Budget – an der Abgeordnetenversammlung im November noch verbindlich abgestimmt werden.

Fabio Corti, STV-Zentralpräsident

Heute wollen wir gemeinsam die Zukunft des Turnsports bauen.

Ein Verband in Bewegung

Die Diskussionen an der VLK verdeutlichten die Vision und Strategie 2032 eines modernen, inklusiven und zukunftsorientierten Verbandes. Zentralpräsident Fabio Corti appellierte an das Engagement aller Beteiligten: «Heute wollen wir gemeinsam die Zukunft des Turnsports bauen.»

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