Die doppelte Rückkehr des Christian Baumanns

  • 30. September 2023

  • Thomas Ditzler

  • Janis Fasser

Im Schweizer Kunstturn-Team von Antwerpen ist Christian Baumann der Routinier. Zugleich bedeutet die WM in Belgien für den 28-jährigen Aargauer eine Rückkehr in zweierlei Hinsichten. Bevor es für den zweifachen Olympia-Teilnehmer am Sonntag, 1. Oktober 2023 ernst gilt, blickt er zurück und auch nach vorne.

– Anzeige –

Die Kunstturn-WM 2023 ist für Christian Baumann auch eine Zeitreise. An selber Stätte wie heute, bestritt der mittlerweile 28-jährige Aargauer seine allererste WM. Im Team mit unter anderem Pablo Brägger, Oliver Hegi, Michael Meier oder dem heutigen Nationaltrainer Claudio Capelli, feierte Baumann im Sportpaleis seine WM-Premiere. «Damals trainierte ich noch gar nicht in Magglingen», blickt Baumann zurück. Die Team-Nomination kam für ihn damals eher unerwartet.

Als Neuling wusste er noch nicht genau, wo er im Vergleich mit der internationalen Konkurrenz stehen würde. Zehn Jahre später blickt der EM-Bronzemedaillengewinner von 2021 aber mit guten Erinnerungen an Antwerpen 2013 zurück: «Ich konnte den Wettkampf richtig geniessen.» Ähnliches erhofft sich Baumann auch für seine Rückkehr in die belgische Metropole. Auch leistungsmässig lässt sich sein Palamarès zehn Jahre nach dem ersten Auftritt auf der internationalen Bühne durchaus zeigen: Fünf EM-Teilnahmen, sieben WM-Starts und zweimal im Olympia-Team dabei.

Erster Grossanlass seit 2021

In Antwerpen gehört Christian Baumann zu den Routiniers im Schweizer Team und gilt wegen seinen zahlreichen internationalen Auftritten als sicherer Garant. Die WM 2023 bedeutet für den Aargauer aber nicht nur wegen seiner Premiere vor zehn Jahren als Rückkehr. Eine Ellenbogen- und Handgelenkverletzung zwangen ihn zuletzt zu einer längeren Wettkampf-Pause. Sein letzter internationale Grossanlass liegt deshalb bereits zwei Jahre zurück. 2021 nahm er an der WM in Kitakyushu (JAP) teil.

Der Zwangspause konnte Baumann auch positives abgewinnen. Dennoch gab es in dieser Zeit auch Höhen und Tiefen. «Gerade vor Grossanlässen war es schwierig, wenn du nicht selber dabei sein kannst», sagt er. Umso grösser sei bei ihm deshalb nun die Freude, dass er es jetzt wieder ins WM-Team geschafft hat. «Es freut mich, dass ich wieder zu den Besten dazu gehöre», sagt er. Dass er zehn Jahre nach seiner WM-Premiere nach wie vor auf der grossen Bühne performen kann, unterstreicht die konstanten Leistungen, welche Baumann über viele Jahre bereits zeigt. Der Aargauer ist so stets ein sicherer Wert im Schweizer Team.

Christian Baumann bei seiner WM-Premiere 2013 in Antwerpen. Foto: Jasmin Schneebeli-Wochner

Von Erfahrung profitieren

Es erklärt sich somit von selbst, dass Baumann mit seiner Routine an der WM in Antwerpen der erfahrenste Schweizer WM-Turner ist. «Ich hoffe, dass das ganze Team von meiner Erfahrung profitieren kann», gibt sich Baumann zuversichtlich und stellt zugleich das Team wieder in den Mittelpunkt: «Meine Rolle bleibt letztendlich aber die gleiche wie an allen Grossanlässen. Ich will dem Team so gut als möglich helfen und alles geben, damit ich nach dem Wettkampf zufrieden aus der Halle gehen kann.» Wenn ihm sein Wettkampf so gelingt, wie er es sich erhofft, dann könne er zufrieden sein: «Alles andere liegt nicht in meinen Händen.» Sein Plan lautet demnach: «Möglichst gut in den Wettkampf starten und danach ohne grosse Fehler das Programm durchturnen.»

Dies gilt auch für die restlichen Turner im Schweizer Team, damit der Traum von der dritten Schweizer Olympia-Qualifikation in Folge in Erfüllung gehen kann. Baumann wird in der Qualifikation sowohl am Barren, am Reck, am Pauschenpferd sowie an den Ringen für die Schweiz im Einsatz stehen. Aus Schweizer Sicht ist zu hoffen, dass sich Christian Baumann auch ein Jahrzehnt später wiederum mit sehr guten Erinnerungen vom Antwerper Sportpaleis verabschieden wird.

So starten die Schweizer in der Quali vom 1. Oktober 2023

Startgerät Barren

  1. Taha Serhani
  2. Florian Langenegger
  3. Christian Baumann
  4. Noe Seifert

Reck

  1. Florian Langenegger
  2. Christian Baumann
  3. Taha Serhani
  4. Noe Seifert

Boden

  1. Florian Langenegger
  2. Luca Giubellini
  3. Noe Seifert
  4. Taha Serhani

Pauschenpferd

  1. Florian Langenegger
  2. Luca Giubellini
  3. Noe Seifert
  4. Christian Baumann

Ringe

  1. Florian Langenegger
  2. Noe Seifert
  3. Christian Baumann
  4. Luca Giubellini

Sprung

  1. Noe Seifert
  2. Florian Langenegger
  3. Luca Giubellini
  4. Taha Serhani

Platin Partner

Gold Partner

Silber Partner

Bronze Partner

SCHLIESSEN