Mit dabei in Paris sind die Badminton-Spielerin Ilaria Renggli, die beiden Rollstuhlsportler Fabian Blum und Beat Bösch und die Rollstuhlsportlerin Catherine Debrunner.
Ilaria Renggli ist seit 2020 im Rollstuhlbadminton aktiv. Vorher hatte die Aargauerin aus Hottwil mit Ballsportarten wenig am Hut. Sie war neben ihrem Studium Kunstturnerin, bis eine Blutung im Rücken nach einer Komplikation bei einem Eingriff zur Paraplegie führte. Bereits in der Reha hat sich ehrgeizige Athletin nach neuen sportlichen Möglichkeiten umgeschaut. Ein Gespräch mit der ehemaligen Badmintonspielerin Karin Suter Erath führte sie zum Rollstuhlbadminton. «Es fordert mich körperlich und kognitiv. Ich mag es, dass man Einzelsportler, aber im Doppel auch als Team unterwegs ist», meint die 24-Jährige Ilaria Renggli.
Der frühere Kunstturner aus Pfaffnau gehört heute zu den jungen Talenten im Schweizer Rollstuhlsport. Bei einem Turnunfall 2014 landete er nach einem Doppelsalto auf dem Kopf und wurde zum Tetraplegiker. Seine erste Teilnahme an der EM 2018 in Berlin, war ein Erfolg. Der 29-Jährige Luzerner holte Bronze über 1500 m. Ein erster grosser Schritt in Richtung Paralympische Spiele – seinem langfristiges Ziel – waren somit gemacht. 2019 wurde Fabian Blum ins Nationalkader aufgenommen. Darauf wurde er erstmals für die WM 2019 in Dubai selektioniert. 2023 sorgte der junge Rollstuhlleichtathlet für die Überraschung an der WM im Stade Charléty in Paris. Über 100 m holte der Pfaffnauer mit Silber seine erste WM-Medaille und somit einen Quotenplatz für die Schweiz für Paris 2024.
Bei einem Turnunfall verunglückte der Luzerner Sportler am Doppeltramp und brach sich den 7. Halswirbel, was eine Tetraplegie zur Folge hatte. Nach der Querschnittlähmung suchte der 52-Jährige eine neue sportliche Herausforderung und kam so schliesslich zur Para-Leichtathletik. Durch seinen heutigen Wohn-, Arbeits- und Trainingsort Nottwil, hat er sich optimale Bedingungen für eine Leistungssport-Karriere geschaffen. 2000 nahm er erstmals an den Paralympics in Sydney teil, wo er zwei Diplome holte. Als Rennrollstuhlfahrer gehört er heute zu den erfolgreichsten Schweizer Athleten. Im Palmarès des Fahnenträgers von London 2012 stehen unter anderem 3 Silber- und eine Bronzemedaille von den Paralympics in Athen 2004 und Peking 2008, drei Weltmeistertitel sowie zahlreiche Medaillen an Europameisterschaften.
Die Thurgauerin Catherine Debrunner sitzt wegen eines Tumors an der Wirbelsäule bereits seit Geburt im Rollstuhl. Sie liess sich davon aber nicht einschränken. Sie lernte Schwimmen und Skifahren und war unter anderem Mitglied im TV Mettendorf. Als 7-Jährige besuchte sie in Nottwil ein Sportlager für Kinder und Jugendliche, in dem verschiedenste Sportarten ausprobiert werden konnten. In diesem Lager kam sie zum ersten Mal in Kontakt mit einem Rennrollstuhl. Catherine Debrunner war sofort von diesem Sportgerät angetan. 2006 bestritt die Ostschweizerin in Irland ihre erste Junioren-WM. Zwei Jahre später gelang Catherine Debrunner an der Junioren-WM in New York der Durchbruch auf dieser Stufe. 2013 konnte sie in Lyon ihre erste Weltmeisterschaft bei der Elite bestreiten und 2016 nahm sie dann in Rio das erste Mal an den Olympischen Spielen teil und gewann dort ihr erstes Olympisches Diplom. Nach Rio legte sie eine sportliche Pause ein und mit dem Abschluss der PH im Sommer 2018 war ein Meilenstein in ihrer Ausbildung erreicht. An den Weltmeisterschaften im November 2019 in Dubai zeigte Catherine Debrunner eindrücklich, dass sie den Weg zurück an die Weltspitze gefunden hat. Sie siegte über 400m deutlich und sicherte sich so den ersten Elite-Weltmeistertitel ihrer Karriere. Es folgten Gold und Bronze an den Olympischen Spielen in Tokyo, erste Marathonsiege und mittlerweile hält die 29-Jährige über 100 m, 200 m, 400 m, 800 m, 5000 m und in der Marathondistanz den Weltrekord.