Mit bangen Blicken zum Himmel und Regenschirmen treffen die Teams am Samstagmorgen, 3. September 2022 zur Schlussrunde der Korbballmeisterschaften NLA und NLB im thurgauischen Felben-Wellhausen ein. Trotz unsicherer Wetterprognose haben sich die Organisatoren des DTV und TV Pfyn zusammen mit dem Schweizerischen Turnverband für eine Durchführung entschieden. «Die Korbballerinnen und Korbballer sind nicht aus Zuckerwatte», meint der STV-Verantwortliche Markus Fellmann mit einem Grinsen.
Tatsächlich setzt am Mittag der angekündigte Regen ein. Die Favoriten von Pieterlen hält das aber nicht vom Feiern ab: Bereits mit dem ersten Sieg setzen sich die Titelverteidiger uneinholbar an die Tabellenspitze. Nach zwei namhaften Abgängen war der erneute Titel aber kein Selbstläufer: «Wir wussten zu Beginn der Saison nicht, wo wir stehen und wollten unseren Gegnern einfach das Leben so schwer wie möglich machen. Dass das für die Titelverteidigung gereicht hat, ist umso schöner», erklärt der Teamverantwortliche Michel Fux.
Dahinter sichert sich Madiswil dank eines Penaltytreffers in letzter Sekunde den zweiten Platz vor Nunningen. Mit viel Coolness beschreibt der Madiswiler Siegesschütze Dominic Bernhard den entscheidenden Moment: «Einfach nicht zu viel studieren und den Kopf abschalten».
Bei den Frauen fällt die Entscheidung erst am Nachmittag. Weil die Verfolgerinnen von Urtenen 1 gegen die aufsässigen Deitingerinnen mit 8:9 knapp unterliegen, brechen die Seeländerinnen aus Täuffelen nach ihrem Sieg gegen Zihlschlacht 1 auf dem angrenzenden Platz in Jubel aus. «Nach einer makellosen Vorrunde holten wir in Runde 4 nur drei Punkte. Daher mussten wir heute mindestens fünf von sechs möglichen Punkten machen für die Titelverteidigung», erklärt die langjährige Kapitänin Katja Bader strahlend bei nun herrlichem Sonnenschein. Hinter Urtenen 1 holt sich Deitingen mit einer fulminanten Schlussrunde noch den dritten Platz.
Auch in der NLB muss Urtenen 2 mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen, behalten doch die Trainingspartnerinnen von Hindelbank die Nase vorn. Beide dürfen nächstes Jahr aber in der NLA antreten. Der Aufstieg sei klar das Ziel gewesen, meint Luzia Leuenberger, die Hindelbanker Kapitänin, «aber man muss es immer erst machen. Es ‹fägt› umso mehr, dass wir mit unseren Kolleginnen aus der Trainingsgemeinschaft aufsteigen».
Die aussergewöhnliche Konstellation, dass in der Schlussrunde noch alle drei Siegesanwärter gegeneinander antreten müssen, sorgt für viel Spannung in der Nationalliga B der Männer. Tabellenleader Büsingen kommt gegen die Verfolger Menznau und Oberaach aber nicht auf Touren und muss sich nach zwei Niederlagen mit Platz zwei begnügen. Weil Oberaach im Duell gegen Menznau in letzter Sekunde den entscheidenden Kontertreffer landet, holen die Thurgauer nach nur zwei Jahren NLB den Titel und steigen nun in die NLA auf. Kapitän Fabian Egli strahlt über beide Ohren, als er erklärt: «Dass wir die entscheidenden Punkte holen konnten, ist der absolute Wahnsinn!»
Für die spannende Schlussrunde werden indes gleich alle drei NLB-Herrenteams mit dem Aufstieg belohnt, weil sich in der NLA mit Altnau-Kreuzlingen ein langjähriger Vertreter zurückzieht. «Nach 11 Medaillen in 10 Jahren NLA und Cup haben sich die Prioritäten verschoben, und unser Nachwuchs ist noch nicht ganz auf NLA-Niveau», erklärt Fabian Blumenthal den Teamentscheid.