Hintergrund-Informationen zur Medien-Berichterstattung vom 8. und 9. Oktober 2023 in der Sportart Rhythmische Gymnastik
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Hintergrund-Informationen zur Medien-Berichterstattung vom 8. und 9. Oktober 2023 in der Sportart Rhythmische Gymnastik

STV

Am 8. und 9. Oktober 2023 wurde von der NZZ am Sonntag ein Bericht über zwei Athletinnen der Sportart Rhythmische Gymnastik publiziert. Nachfolgend finden Sie weitergehende Informationen zu den Themen Ethik und Integrity sowie zur Organisation in der Sportart Rhythmische Gymnastik.

Organisation
Bis 2020 fokussierte sich der STV in der Rhythmischen Gymnastik auf Stufe Nationalkader ausschliesslich auf die Gruppe. Diese trainierte dazumal zentralisiert im nationalen Verbandszentrum in Magglingen.

2021 wurde die Nationalkadergruppe aufgelöst und der Betrieb der Rhythmischen Gymnastik im nationalen Verbandszentrum eingestellt, um die Rhythmische Gymnastik von Grund auf neu aufbauen und den Athletenweg in der Basis stärken zu können.

Seither wird diese Sportart in der Schweiz komplett dezentral in den regionalen und kantonalen Trainingszentren sowie in den Vereinen ausgeübt und dort durch den STV gefördert und finanziell unterstützt.

Ab 2021 ermöglichte es der STV, dass Einzelgymnastinnen erstmals nach 20 Jahren wieder an internationalen Titelkämpfen teilnehmen und Mitglied des Nationalkaders werden können. Wie schon zuvor erfolgte das Training der Einzelgymnastinnen weiterhin dezentral unter der Verantwortung der Regionalen Leistungszentren.

Diese regionalen Strukturen müssen sich jetzt entwickeln. Der STV unterstützt sie dabei im Rahmen seiner Möglichkeiten.

STV-Strategie
Die Erkenntnisse und Lehren aus dem Bericht Pachmann flossen unter anderem direkt in die Erarbeitung der neuen Verbandsstrategie und der neuen Sportförderkonzepte ein. Zwei der sieben Handlungsfelder der neuen Strategie, deren Genehmigung am 22. Oktober an der Abgeordnetenversammlung auf der Tagesordnung steht und die daraufhin am 1. Januar 2024 in Kraft treten wird, widmen sich dem «Schweizer Weg» (u.a. Leistung nur bei entsprechender Gesundheit) und der Infrastruktur (Förderung lokaler Infrastrukturen).

Spitzensportförderkonzepte
Die Spitzensportförderkonzepte, von denen gewisse Aspekte auch zur Vernehmlassung in die Regionen gehen, werden ebenfalls auf den 1. Januar 2024 hin implementiert und definieren, wie die Olympischen Turnsportarten in der Schweiz künftig gefördert und entwickelt werden. Das betrifft unter anderem Kaderstrukturen, die Regionenförderung, den Athleten- und Trainerweg. Die Spitzensportförderkonzepte werden in diesen Bereichen Kriterien und Vorgaben enthalten, welche durch die verschiedenen Trainingszentren umgesetzt werden müssen und welche in Zukunft direkten Einfluss auf die Einstufung der Trainingszentren haben. Der STV wird die Zentren bei der Umsetzung beraten und unterstützen.

Unterböden
Die Problematik, dass Training ohne Unterboden das Verletzungsrisiko erhöhen kann, ist nicht neu und ist beim STV bereits seit mehreren Jahren Thema. Der STV ist hier auch auf Eigeninitiative und Anstrengungen in den Regionen angewiesen. Die finanziellen Mittel, die der STV den regionalen Leistungszentren zur Verfügung stellt, könnten auch für die Integration solcher speziellen Unterböden eingesetzt werden.

Im RLZ Zürich und im RLZ Ostschweiz gibt es bestehende Hallenprojekte, welche mit eigenen Unterböden planen und voraussichtlich die Vorgaben des STV im Bereich der Infrastruktur erfüllen würden.

Der Unterboden, welcher früher im Verbandszentrum in Magglingen im Einsatz war, kann zudem seit 2021 von allen Trainingszentren aus der ganzen Schweiz gemietet werden.

Werte und Prävention
Präventiv führt der STV bei der Rekrutierung von neuen Trainerinnen und Trainern standardmässig Background-Checks durch. Zudem ist es dem STV wichtig, regelmässig Wissen im Bereich Werte und Prävention zu vermitteln. So wurde der Einführungskurs für ausländische Trainerinnen inhaltlich um einen umfassenden Themenblock «Ethik» erweitert, in sämtlichen J+S Ausbildungsgefässen wird ebenfalls sensibilisiert. Auch das J+S Manual ist derzeit in Überarbeitung. Weiter wurden auch Gymnastinnen geschult, damit sie Grenzverletzungen besser erkennen und damit sie wissen, wohin sie sich diesfalls wenden können. Die neuen Förderkonzepte sollen die Regionen dazu motivieren, in eine ähnliche Richtung zu denken.

Zum Schutz der Athletinnen und Athleten sowie Trainerinnen und Trainer hat der STV zudem neue Medienrichtlinien formuliert. Diese werden an Events und Wettkämpfen vom STV umgesetzt und dienen als Grundlage der Akkreditierungsvoraussetzungen. Im Rahmen dieser Medienrichtlinien hat der STV zudem ein Foto-Manual mit Vorgaben für die Produktion und Verwendung von heiklen Fotografien herausgegeben, das auch international auf grosse Akzeptanz stösst und die Athletinnen und Athleten vor der Veröffentlichung anzüglicher oder anderweitig ethisch heikler Bilder schützen soll.

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