Zweifacher Olympionike Eddy Yusof tritt zurück

  • 20. November 2023

  • Thomas Ditzler

  • Archiv STV

Der Schweizer Kunstturner und zweifache Olympia-Teilnehmer Eddy Yusof tritt vom Spitzensport zurück. Der 29-jährige Zürcher gehörte während zehn Jahren dem Nationalkader an und gewann unter anderem an der Heim-EM 2016 in Bern mit dem Team die Bronzemedaille.

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Die Schweizer Kunstturnszene verliert einen seiner Erfolgsgaranten aus dem letzten Jahrzehnt. Der Zürcher Kunstturner Eddy Yusof (TV Bülach) tritt per sofort vom Spitzensport zurück. Yusof zählte zu jener Generation, welche die Schweiz zweimal an Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro (BRA) und 2021 in Tokio (JAP) vertrat. 2021 gewann er in Tokio ein Olympisches Diplom mit der Mannschaft (6. Rang). Historisch ist sein zwölfter Rang 2016 im Mehrkampf von Rio. Damit sorgte Yusof für das beste Schweizer Mehrkampf-Resultat an Olympischen Spielen seit 32 Jahren (11. Rang Josef Zellweger 1984 in Los Angeles). Unvergessen bleibt auch der dritte Rang, den Eddy Yusof mit der Mannschaft 2016 an den Heim-Europameisterschaften in Bern erturnt hat. 

Der Barren- und Mehrkampfspezialist stand neben zwei Olympischen Spielen auch jeweils an fünf Welt- und Europameisterschaften für die Schweiz im Einsatz. Zuletzt im vergangenen Frühling an der EM in Antalya (TUR), bei der er sich für den Barren-Final qualifizieren konnte und mit dem Team den vierten Rang erturnt hatte. Sowohl 2015 in Glasgow (GBR) als auch 2019 in Stuttgart (GER) hatte Yusof massgeblichen Anteil daran, dass sich das Schweizer Team zweimal hintereinander für die Olympischen Sommerspiele qualifizieren konnte.  

Anhaltende Rückenschmerzen

In jüngster Vergangenheit plagten den 29-Jährigen aber immer wieder körperliche Beschwerden am Rücken und zuletzt auch an der Schulter. «Hinsichtlich der bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris 2024 war für mich klar, dass ich für eine allfällige Teilnahme auf einen gesunden Körper angewiesen wäre», begründet Yusof seinen Rücktrittsentscheid. Dass seine Schmerzen in den verbleibenden Monaten besser werden würden, sehe er als wenig realistisch, weshalb er jetzt einen Schlussstrich unter seine sehr erfolgreiche Kunstturn-Karriere zieht.

Eine Karriere, die nicht nur lang, sondern auch einige Höhepunkte beinhaltet hat. «Ich habe viele schöne Erinnerungen an meine Kunstturn-Zeit», sagt Eddy Yusof zurückblickend. Einerseits seine ersten Weltmeisterschaften 2014 in Nanning (CHN), aber auch die WM 2015 in Glasgow und 2019 in Stuttgart. «Diese Grossanlässe haben mit mir als Person vieles gemacht», ergänzt das TV-Bülach-Mitglied und betont im selben Atemzug auch die beiden OS-Teilnahmen, an welchen er die Schweizer Farben turnerisch vertreten durfte.

«Er ist ein absoluter Winnertyp»

David Huser, Chef Olympische Mission beim Schweizerischen Turnverband (STV) hebt unter anderem die Verdienste von Eddy Yusof hervor: «Eddy ist ein absoluter Winnertyp. Im Team konnte man sich immer auf ihn verlassen. Ich habe grossen Respekt vor seinen Leistungen.» Er sei dankbar darüber, was Yusof jeweils mit höchster Professionalität und mit seinen Leistungen für das Kunstturnen in der Schweiz gemacht habe, so Huser weiter.

Seinerseits einen grossen Dank richtet Eddy Yusof an sein nahes Umfeld, Familie, Freunde und Freundin, welche ihn während seiner Karriere unterstützt und mit ihm mitgefiebert haben: «Ein grosses Dankeschön geht auch an die vielen Ärzte und Physiotherapeuten, die mich seit Anfang unterstützt haben und immer wieder hervorragende Arbeit geleistet haben.»  

Trainerkarriere in Aussicht

Mit dem Rücktritt vom Spitzensport beginnt für Yusof ein neuer Lebensabschnitt. Dieser sieht als nächster grosser Fixpunkt im kommenden Sommer den Masterabschluss an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Zürich vor. Ebenso strebt Eddy Yusof den Abschluss seiner Trainerausbildung im Kunstturnen an. Somit stellt der erfolgreiche Olympionike sicher, dass er sein Wissen auch an nachrückende Generationen weitergeben kann und das Kunstturnen in Zukunft vom Know-how des einstigen Spitzensportlers profitieren kann. 

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