Gewinner sind sie bereits alle in ihrer Sportart. Nun hoffen fünf Sportlerinnen und Sportler mit STV-Bezug am kommenden Sonntag, 13. Dezember 2020 an den «Sports Awards» die von Stephan Schmidlin, dem ehemaligen Kunst- und Geräteturner, erschaffene Skulptur «Winner» nach Hause nehmen zu dürfen. Kunstturnerin Ariella Kaeslin, Kugelstösser Werner Günthör, Rollstuhlsportler Heinz Frei und Ski-Legende Vreni Schneider haben einiges gemeinsam. Sie alle sind nicht nur für die «Sports Awards – Die Besten aus 70 Jahren» nominiert, sondern sind alle auch Mitglied beim Schweizerischen Turnverband (STV). Hinzu kommt mit dem Zehnkämpfer Simon Ehammer, der zu den Nominierten beim «SRF 3 Best Talent Sport» gehört, ein weiteres STV-Mitglied, dass am Sonntagabend auf SRF 1 als Sieger im Rampenlicht stehen könnte.
Der 20-jährige Appenzeller gilt als Multitalent in der Schweizer Leichtathletik. Welch grosses Potenzial in ihm steckt, zeigte das Mitglied des Turnvereins Teufen in den vergangenen Monaten ein ums andere Mal. Mit seiner Bestleistung von 8231 Punkten, die er im August an den Schweizer Mehrkampf-Meisterschaften in Langenthal aufgestellt hat, belegte er in diesem Jahr den zweiten Rang in der Jahresweltbestenliste. Den Schweizer Rekord aus dem Jahr 1988 verpasste er um lediglich 13 Zähler. Vor wenigen Tagen wurde Ehammer bereits zum «Schweizer Leichtathlet des Jahres» gewählt. Anders als bei den anderen Nominierten, findet die Abstimmung für den Nachwuchspreis, für den Ehammer neben Langläuferin Siri Wigger und Tennisspieler Dominic Stricker nominiert ist, bereits im Vorfeld der Live-Sendung statt. Bis am Freitag, 11. Dezember (12 Uhr) kann mittels Online-Voting für die Jungathleten abgestimmt werden. Der Förderpreis ist mit 12'000 Schweizer Franken dotiert. Vergeben wird der Preis dann im Rahmen der Live-Sendung (ab 20.05 Uhr, SRF 1).
Zehnmal Heinz Frei
Kaeslin, Günthör, Frei und Schneider, sie alle haben dem TV-Teufen-Athlet Ehammer etwas voraus. Alle vier standen bei den «Sports Awards» bereits mehrfach als Sieger auf der Bühne. Am erfolgreichsten war allen voran Rollstuhlsportler Heinz Frei. Das Ehrenmitglied des Turnvereins Oberbipp gewann die Auszeichnung bereits zehnmal (1987, 1992, 1993, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2008 und 2009). Frei gilt als Pionier des Rollstuhlsports und geniesst Legenden-Status. Seine zehn Auszeichnungen bedeuten über alle Kategorien gesehen Rekord. Auch im Alter von 62 Jahren ist der Marathon-Weltrekordhalter und 15-facher paralympischer Goldmedaillengewinner immer noch aktiv.
Einen Rekord in Sachen «Sports Awards» hält indes auch Vreni Schneider, die ehemalige Skirennfahrerin und Mitglied des Turnerinnenvereins Elm. Mit fünf Auszeichnungen (1988, 1989, 1991, 1994 und 1995) gewann Schneider den Titel «Sportlerin des Jahres» bislang am häufigsten.
Kaeslins Hattrick
Ein Kunststück, dass hingegen aber auch Schneider nicht gelang, realisierte die ehemalige Kunstturnerin Ariella Kaeslin mit ihrem «Sports Awards»-Hattrick (2008, 2009 und 2010). Keine andere Athletin gewann in der bislang 70-jährigen Geschichte den Titel dreimal hintereinander. Kaeslin war zudem die erste Schweizer Turnerin, die an Grossanlässen eine Medaille gewinnen konnte. In ihrem Palmarès stehen WM-Silber und EM-Gold am Sprung sowie EM-Bronze im Mehrkampf (alle 2009). 2011 gewann Kaeslin zudem EM-Bronze am Sprung. Die Luzernerin stand auch dreimal am Swiss Cup Zürich im Hallenstadion auf dem Podest.
Wie Kaeslin ebenfalls dreimal die Auszeichnung entgegennehmen durfte Werner Günthör. «Kugel-Werni» gewann die Auszeichnung in den Jahren 1986, 1987 und 1991. Der Thurgauer feierte 1988 die Olympia-Bronzemedaille in Seoul und wurde zudem dreimal Weltmeister (1987, 1991 und 1993) sowie einmal Europameister (1986). Das Ehrenmitglied des TSV Co-Dance Uttwil Sommeri Amriswil ist der erfolgreichste Schweizer Leichtathlet der Geschichte. So ging auch seine Bestweite von 22,75 Metern mit der 7,257-Kilogramm-Kugel in die helvetischen Sport-Bücher ein.
Neben den fünf Athletinnen und Athleten mit STV-Bezug, stehen an den diesjährigen «Sports Awards» insgesamt je sechs Teams, Sportlerinnen und Sportler sowie je drei Trainer, Nachwuchshoffnungen und Paralympische Sportler zur Wahl. Wegen der Corona-Pandemie stehen in diesem Jahr erstmals in der Geschichte der Awards nicht die erfolgreichsten Sportpersönlichkeiten des Jahres, sondern die Besten seit Beginn der Preisverleihung 1950 im Fokus. Alle Nominierten sind ehemalige Siegerinnen oder Sieger in ihrer jeweiligen Kategorie.
Die Preisverleihung wird am Sonntag, 13. Dezember 2020 ab 20.05 Uhr auf SRF 1, RTS 2 und RSI LA 2 live übertragen.
Text: Thomas Ditzler
Fotos: Archiv STV/Thomas Ditzler und Stefan Wurzer
Weitere Infos zu den «Sports Awards»
Zu der Abstimmung «SRF3 Best Talent Sport» mit Simon Ehammer
Der Wahlmodus
Sportlerin und Sportler: Das Fernsehpublikum wählt via Telefon-Voting während der Live-Sendung. Die Ergebnisse aus den Vorwahlen der «Sports Awards Academy» und des Telefon-Votings zählen zu je 50 Prozent.
Team: Aus der Vorwahl der «Sports Awards Academy» wählen die Sportfans mittels Online-Voting über die Webseite. Die Ergebnisse der Academy und der Fans zählen zu je 50 Prozent.
Paralympische Sportler: Die «Sports Awards Academy» wählt den Sieger aus allen bisherigen Preisträgern.
Trainer: Die «Sports Awards Academy» wählt den Sieger aus allen bisherigen Preisträgern.
SRF 3 Best Talent Sport: Die Schweizer Sporthilfe macht Vorschläge zuhanden des Wahlausschusses, welcher die drei Nominierten festlegt. SRF 3 organisiert die Wahl des «Best Talent Sport», welches von den Hörern gewählt wird. Der Sieger wird im Rahmen der Live-Sendung geehrt.
