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Oliver Lang bleibt Trainer der Faustball-Nationalmannschaft

  • 29. November 2019

Trotz den verpassten Medaillen an der Heim-WM in Winterthur hat Swiss Faustball Nationaltrainer Oliver Lang das Vertrauen ausgesprochen und ihn im Amt bestätigt. Im Interview erklärt Lang, welche Lehren er aus der Heim-WM gezogen hat, welche Auswirkungen die Rücktritte von vier Nationalspielern haben und welche Ziele die Schweiz an der EM 2020 in Italien verfolgt.

Mit dem vierten Rang hat die Schweiz ihre hoch gesteckten Ziele an der WM nicht erreicht. Welche Lehren ziehst du aus dem WM-Turnier im Hinblick auf deine weitere Arbeit als Nationaltrainer?
 
An der WM haben viele kleine Dinge nicht gepasst. Angefangen bei Fehlern, die mir unterlaufen sind, über mentale Blockade einiger Spieler, die Verletzung unseres Captains bis hin zum neuen Selektionskonzept, das nicht nur Vorteile gebracht hat. Alle diese Dinge lassen sich nicht auf einen Schlag ausmerzen. Verletzungen kann es beispielsweise immer geben. Aber was ich sicher gelernt habe, ist: Wir müssen die Schraube wieder enger anziehen.

Was heisst das genau?
 
Wir haben den Spielern vor allem in der Vorbereitung auf die WM zu viele Freiheiten gelassen. Beispielsweise in dem die Teilnahme an den Abendtrainings keine Pflicht war. Das hat nicht den gewünschten Effekt gehabt. Wir kehren deshalb wieder zurück zum altbewährten Selektionskonzept, dass wir nur die Spieler mitnehmen, die sich ganz klar zur Nationalmannschaft bekennen und auch von Anfang an bei den Zusammenzügen dabei sind. Auch wenn das bedeutet, dass Spieler, die zwar die spielerischen Qualitäten mitbringen, aber nicht das nötige Commitment an den Tag legen, nicht mehr dabei sein werden.

Wer also nicht von Anfang an dabei ist, wird an der EM 2020 in Italien nicht für die Schweiz auflaufen?
 
Genau. Wir werden im April einen Kickoff-Event mit 16 bis 20 potenziellen EM-Spielern machen. Ich schliesse jedoch nicht aus, einzelne Spieler nach zu selektionieren, wenn sie mit konstant starken Leistungen in der Meisterschaft den Beweis erbringen, dass sie bereit sind für die Nationalmannschaft.

Bereits jetzt ist klar, dass es im Nationalteam einige Veränderungen geben wird im Vergleich zur WM. Mit Mario Kohler, David Berger, Martin Dünner und Lukas Lässer haben gleich vier Nationalspieler ihren Rücktritt gegeben.
 
Das ist richtig.  Alle vier Spieler waren sehr erfahren, haben viele Länderspiele für die Schweiz bestritten und werden entsprechend eine grosse Lücke hinterlassen. Die Rücktritte sind aber gleichzeitig auch eine Chance, um das Kader zu verjüngen und eine komplett neue Abwehr um Malik Müller und Kenneth Schoch aufzubauen.

Veränderungen gibt es auch im Staff der Nationalmannschaft. Nach vielen Jahren mit Hanspeter Brigger als Co-Trainer übernimmt nun Stephan Jundt diese Funktion.
 
Stephan war bereits an der WM mit dabei. Er kennt also das Team bestens. In seiner neuen Funktion wird er nun viel näher ans Team heranrücken. Er wird hinter dem Spielfeld coachen und kann so noch viel mehr Einfluss nehmen auf unsere Abwehr. Das wird garantiert einen positiven Effekt haben.

Nach der WM ist klar: Die Schweiz ist europaweit derzeit auf Position drei. Was heisst das für die Zielsetzung an der EM in Italien?
 
Nach dieser WM wäre es vermessen, wenn wir jetzt vom EM-Titel sprechen würden. Es ist aber auch klar, dass wir uns mit diesem dritten Rang nicht zufriedengeben. Wir wollen zurück in den Final. Das ist unser Anspruch.

Was braucht es dafür?
Wir müssen schauen, dass wir unsere Leistung wieder aufs Feld bringen. Wenn uns das gelingt, sind wir wieder auf Augenhöhe mit Österreich. Klar ist aber auch, dass wir dafür mehr Leistung von den Spielern einfordern müssen – insbesondere in der Vorbereitung.

Text: Swiss Faustball/ Fabio Baranzini
Foto: Swiss Faustball/zvg

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